Sammelthread Mass Effect 3

Mal meine aktuellen Gedanken zum Ende, da ich eines jetzt in "voller Länge" gesehen (Playthrough auf YT; 5000+ EMS-Punkte, Destroy) habe.

Das Ende so wie es ist, ist - wie viele Fans berechtigt anmerken - eher unbefriedigend, da BioWare im Vorfeld zu viel versprochen hat (die Erwartungshaltung der Fans war dem entsprechend hoch) und die Umsetzung generell eher fragwürdig ist, da es keinen wirklich runden Abschluß gibt und der Spieler/Fan augenscheinlich vor unvollendete Tatsachen gesetzt wird.

Warum unvollendete Tatsachen? Nun, das Ende so wie es im Spiel vorhanden ist, ist m.M.n. nicht das wirkliche Ende der Reihe. Zu diesem Gedanken kommt man, wenn man zwei Punkte beachtet; da wäre zum Einen eine ganz bestimmte Szene während dem Ende "Rot/Zerstörung" (klick [es geht um die 20 Sekunden von Minute 4:50 bis Minute 5:10]; in den anderen nicht zu sehen) und zum Anderen der Dialog zwischen Stargazer und dem Kind, sowie der Nachricht nach den Credits, dass noch weiterer DLC kommen wird.
Die verlinkte Szene im roten Ende, war zudem auch der Stein des Anstoßes für die bisher diskutierte (und bis dato von BioWare aggressiv dementierte) Indoktrinationstheorie. Welche ich im Übrigen durchaus unterstütze. Sehr sehenswert dazu, ist folgendes Video, da es nicht zu ausführlich ist und sich - abgesehen von ein paar Kreuzreferenzen - auf die Ereignisse in ME3 konzentriert: klick (Achtung Spoiler)

Problematisch an der Sache ist, dass auf Grund der verfrühten Bekanntmachung des Endes (durch die Space Editions), die Spielerschaft sich direkt auf ein generell negatives und undurchdachtes Ende eingeschossen hat, ohne sich mit diesem unvoreingenommen auseinanderzusetzen und über dieses nachzudenken.

Kommen wir aber zu zwei anderen Punkten, die auch ich im Vorfeld kritisiert habe: der fehlende Einfluss der über die Teile hinaus getroffenen Entscheidungen und das "ABC-Ende".

Der fehlende Einfluss:
Ja, die über die Spielreihe hinweg getroffenen Entscheidungen haben keinen direkten Einfluss auf das Ende, aber sie kumulieren sich in den für das "Ende" benötigten EMS-Punkten. Und zwar geht es hier nicht um die EMS-Punkte, die man beim Finden von Artefakten oder ähnlichem oder durch kleinere Quest bekommt, sondern um jene denen größere Entscheidungen vorausgehen, wie z.B. Quarians oder Geth (oder beide), Salarians oder Krogans, Rachni-Queen befreien oder töten etc.

Das genaue Aufschlüsseln, welche Entscheidung was bewirkt, werde ich an dieser Stelle nicht vornehmen. Das würde den Rahmen sprengen. Gesagt sei aber zusammenfassend, alle in Teil 1 und Teil 2 getroffenen Entscheidungen (ausgehend davon, dass der Spieler entsprechend importierte Spielstände nutzt) haben einen Einfluss auf das was in Teil 3 passiert, was sich wiederum in den EMS-Punkten widerspiegelt, welche ausschlaggebend für das Ende sind.

Das "ABC-Ende":
Um diesen Punkt zu erklären, muss ich auf die Indoktrinationstheorie zurückgreifen, da das die einzige Möglichkeit ist.
Nun, nachdem Shepard es geschafft hat, im Kontrollraum der Citadel der Indoktrination der Reaper zu entgehen, versuchen diese ihn erneut zu täuschen. Das ist der Zeitpunkt ab welchem Shepard per Lift zum "God Child"/Catalyst und zur Schnittstelle Crucible/Citadel befördert wird. Das "God Child" (Sinnbild für Shepards Verzweiflung) erklärt Shepard nun - ohne das er diesem jemals widerspricht, was für Möglichkeiten er hat. Ausgehend von einer entsprechend hohen EMS-Punktzahl sind seine Optionen Kontrolle/Blau ("Paragon"), Synthese/Grün (Neutral bzw. nach der allg. Farbdefinition auch Hoffnung) und Zerstörung/Rot ("Renegade"). Da dies aber nur ein weiterer Versuch ist, Shepard zu indoktrinieren, wurden die Paragon- und Renegadeauswahl vertauscht, um an Shepards eigene Moral zu appellieren (bzw. die des Spielers). Übertrieben ausgedrückt: Ein Paragoncharakter würde nie die Renegadeoption wählen und anders herum. Sollte Shepard also entweder Kontrolle oder Synthese wählen, wäre er erfolgreich indoktriniert wurden.
Da das nun geklärt wurde, lässt sich feststellen, dass das "ABC-ENDE" mehr ist als nur eine "ABC-Ende". Man kann es sich auch als stark visualisierte Gesprächsoption vorstellen.

Dennoch, den Vorwurf der mangelnden Kreativität muss sich BioWare gefallen lassen, da diese Art der Präsentation nicht gerade neu ist, siehe das Ende von Deus Ex: Human Revolution.



Alles in allem hat sich BioWare, die mit dem Ende einhergehenden Probleme und Anfeindungen, selbst auf die Fahne zu schreiben, da vieles was sie gemacht haben (Versprechungen im Vorfeld, Space Editions, Story Leaks, möglicherweise von vornherein geplanter DLC mit richtigem Ende, nebülöses Geschichtskonstrukt rund um das "Ende"), einfach nach hinten losgegangen ist.
BioWare MUSS jetzt die ersten Schritte machen, um das Vertrauen der Spieler wieder zu erlangen. Ob der kommende Extended Cut-DLC dies bewerkstelligt, wird sich im Sommer zeigen.

 

Das ist kein Review, sondern nur ein Text zum Ende.

Jein. Du musst bitte bedenken, dass alle Ereignisse, nach dem Treffer von Harbinger's Strahl, in Shepard's Kopf passieren und seinen eigenen Kampf mit sich selbst (Indoktrination?!) und um sein Überleben darstellen. Shepard wacht ja nicht umsonst in London inmitten von Geröhl - in der von mir erwähnten Szene (siehe YT-Link) - wieder auf.
Somit unterziehen sich alle Ereignisse nicht den normalen Konventionen der im Spiel geschaffenen Realität, sondern unterziehen sich allein den von Shepard's Psyche geschaffen Konventionen und hierbei sind die EMS-Punkte wichtig, da diese mehr oder weniger die Unterstützung widerspiegeln, auf die Shepard zählen kann. Und je mehr Unterstützung er hat, desto freier kann er sich entscheiden, was er machen will. Von den EMS-Punkten ist auch abhängig, was mit der Erde, mit der Normandy etc. passiert.

(Natürlich ist das alles nur reine Spekulation meinerseits.)

Wir wissen zwar - auf Grund des Dialogs zwischen Stargazer und dem Kind -, dass Shepard es letztlich doch geschafft hat, die Reaper zu zerstören, aber eben nicht auf welchem Weg genau und was die Auswirkungen dessen sind, da das eben nicht Bestandteil des Spieles ist.
Und hier stellt sich die Frage: Wie sieht dieses Ende aus?

Aber ja, man hätte das "Ende" durchaus etwas freier gestalten können. Wie? Nicht mein Metier.

Übrigens ist dieser Punkt (EMS-Punkte machen die Auswahl abhängig) einer dieser Ungereimtheiten der Indoktrinationstheorie, wodurch sie aber noch nicht widerlegt wird.

Appendix zu meinem Text:
Die Nachricht am Ende vom Spiel und das darauf folgende Laden eines Spielstandes VOR dem Angriff auf die Cerberus Base, bedeutet wohl nichts anderes, als das man in eine Art "Freie Fahrt"-Modus gesetzt wird - man kann quasi machen was man will, bevor es zur entscheidenden, nicht unterbrechbaren Mission geht.

EDIT:
Zusammenfassung des BW-Panels auf der PAX East:
Mass Effect - das Science-Fiction Rollenspiel von Bioware - Zusammenfassung des Mass Effect 3 Panel von der PAX East

 

man kann das spiel schon ziemlich suchten, hab in 6 tagen jetzt schon 16 stunden gezoggt

 

Nichts neues, siehe mein Edit in Beitrag #198.

 

Such dir mal 'ne andere Seite für Spielenachrichten, PCGH ist unterdurchschnittlich in dem Bereich.

 

hab ein kleines probel wo ich nicht weiter komme
ich hab 2 aufträge auf dem planeten dekuuna, kann da aber nicht landen. wiso geht das nicht?

 

Der Extended Cut erscheint am 26. Juni.

Mass Effect

 

Mass Effect 3 Leviathan DLC to reveal more about the Reapers' origins | PC Gamer
Mass Effect 3: Leviathan DLC – First Screenshots Revealed | DSOGaming | The Dark Side Of Gaming

 

Also ich habe jetzt ME3 einmal ohne altes Savegame durchgerockt (knapp 18Stunden) und bin, naja..sagen wir mal..zerrissen. Ohne den Brückenschlag zu ME2 finde ich hier das Spiel extrem holperig und zwar gut erzählt, aber es fehlt sehr viel Atmosphäre.

Mit einem alten Savegame gefällt mir das schon sehr viel besser durch die vielen Aha-Momente, die direkt bezug auf ME2 nehmen und durch die vielen bekannten Gesichter (Urdnot Wrex z.B. der der Kroganer Storyline eine völlig andere Richtung gibt als der "Standard"-Kroganer ohne Savegame).