24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies

Diskutiere und helfe bei 24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies im Bereich Kino, TV & Musik im SysProfile Forum bei einer Lösung; 24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies [IMG] Ab 17. August ist es wieder soweit, das Fantasy Filmfest startet zum 24ten Mal und bietet Genrekost... Dieses Thema im Forum "Kino, TV & Musik" wurde erstellt von mitcharts, 31. August 2010.

  1. mitcharts
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    24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies

    [​IMG]


    Ab 17. August ist es wieder soweit, das Fantasy Filmfest startet zum 24ten Mal und bietet Genrekost aus Horror, Thriller, Fantasy u.ä.

    Für alle Genrefans und Filmliebhaber ein Muss!

    Heute startet das Festival in München mit dem Film "The Pack".

    Programm:
    http://www.fantasyfilmfest.com/fantasy/media/FF10_TP_Muenchen.pdf

    Filmübersicht:
    http://www.fantasyfilmfest.com/fantasy/pages/filme.html

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    Meine Filmliste:




    Die Rezensionen der Filme werde ich dann auch hier in diesem Thread posten! Doppel- oder Mehrfachbeiträge sind deswegen nicht auszuschließen und ich bitte dies zu entschuldigen.
     
    #1 mitcharts, 31. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2010
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  2. mitcharts
    mitcharts Wandelnde HDD
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    24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies -- Sammelbeitrag Rezensionen

    Alle Rezensionen gesammelt zum Nachlesen:

    La meute (OmdU, imdb) 7/10
    Für einen Eröffnungsfilm wurde "La meute" wirklich gut gewählt, da er die Messlatte für die kommenden Filme nicht zu hoch ansetzt und er ein leichter Einstieg für das Festival war.

    Er erfindet das Rad nicht neu was Story angeht. Eine junge Frau fährt mit ihrem Auto durch die Gegend, nimmt einen Anhalter mit und schon findet sie sich im Nirgendwo in einem Kampf ums Überleben wieder.
    So ausgelutscht dass nun klingen mag ist es aber dann doch nicht, da der Film sich die meiste Zeit selber nicht ganz ernst nimmt und er weniger von dem Grusel oder der Gewalt (die sich gekonnt zurückhält und nie aufdringlich oder gewollt wirkt) "lebt", sondern von seinem Witz.
    Auch das Ende des Films weiß zu gefallen, da es nicht gerade genretypisch ist.

    Der Film wird aber auch durch die stets sympathischen und skurrilen Charaktere geprägt. Hier geben sich u.a. Frankreichs Underdogs die Klinke und es ist schön zu sehen, dass Urgesteine wie Philippe Nahon noch fidel genug sind um in Filmen mitzuspielen.

    Sounddesign war passend und nicht aufdringlich, die Special Effects waren für diese kleine Produktion wirklich gut, viel mehr gibt es nicht wirklich zu erzählen.

    Es ist kein Film den man unbedingt im Kino sehen muss, aber für einen netten Themen-DVD-Abend sollte man ihn sich schon vormerken.
    Shank (O-Ton, imdb) 6/10
    "Shank" dreht sich um die Gang "The Paper Chasers" in einem fiktiven London im Jahr 2015, welches durch den Einbruch der Wirtschaft von Banden und Kriminialität beherrscht wird.

    Die Story gewinnt definitiv keinen Preis - kaum vorhanden, keine wirkliche Charakterentwicklung (der coolste Typ der Gang ist Craze), etc. -, gibt es doch eindeutig besser Filme die das Leben von Gangs erzählen.
    Viel mehr lebt der Film durch seine Inszenierung, sprich Optik, Sound, Kamera und dergleichen.
    Die Vision der heruntergekommen Stadtteile des fiktiven Londons sind wirklich gut getroffen, liegt diese "Zukunft" doch nicht in allzuweiter Ferne.
    Getragen wird der Film von einem richtig gutem und drückendem Mix aus TripHop, Drum'n'Bass, Dub etc.

    So sehr ich auch ein Verfechter des O-Tons bin, aber sobald britisches Englisch - und vor allem Slang wie in diesem Film - auf "die SPitze getrieben" wird, wünsche ich mir entsprechende Untertitel. Ich hab zum Teil vieles nur sehr schwer verstehen können.
    Allerdings muss man auch dazu sagen, dass der Film dadurch an Authentizität gewonnen hat.

    Alles in allem war es doch recht spaßig den Film zusehen, allerdings fehlte es ihm an vielen Stellen an Substanz um ihn zu etwas besonderem zumachen.
    Centurion (O-Ton, imdb) 7/10
    "Centurion" spielt im 11. Jahrhundert und handelt von der Besetzung Englands durch das Römische Imperium.
    Der (wie so oft übermächtige) Feind in diesem Film ist das Volk der Pict (fiktiv oder nicht, hab ich nicht herausfinden können), die sich gegen die Belagerung auflehnen.
    Daraus wird eine Geschichte gestrickt, die die Überlebenden eines großen Angriffs verfolgen auf ihrem Weg zum großen römischen Wall.

    Man darf von dieser Geschichte nicht zu viel verlangen, dann funktioniert es auch.

    Schauwerte bietet der Film einige, da er in Teilen Englands und Schottlands gedreht wurde, was zum Teil für wirklich gute Aufnahmen sorgt.
    Daneben dominiert auch die Grundstimmung durch ein teils düsteres Bild.
    Und bezügl. Schauwerten kommt auch die Gewalt nicht zu kurz, welche allerdings doch etwas hätte mehr sein können. (;)) Denn über weite Strecken verliert sich der Film in seinen Dialogen.

    Michael Fassbender spielt hier die Hauptrolle des Quintus Dias, nicht sonderlich herausragend aber ansprechend für diese Art Film.
    Olga Kurylenko kann sich hier endlich mal austoben, ohne auch nur ein Wort sprechen zu müssen. Dadurch wird ihr Charakter zwar etwas flach, aber mehr brauch es auch nicht. Man kann die Rolle zu einem gewissen Grad mit der von Keira Knightley (Guinevere) vergleichen.
    Der Rest der Cast liefert ihren Teil dazu bei, dass der Film nicht in die Belanglosigkeit abrutscht.

    Sound und Musik sind passend und nicht sonderlich störend, fallen aber auch nie sonderlich positiv auf oder stechen hervor.

    Der Film ist kein Meilenstein des Genres, aber doch sehenswert. Auf DVD sollte man ihn sich auf jedenfall anschauen wenn man dieser Art von Film nicht abgeneigt ist.
    Hatchet 2 (O-Ton, imdb) 9,5/10
    "Hatchet II" ist der direkte Nachfolger von "Hatchet" und das hat einen guten Grund, setzt er doch genau da an, wo der erste Teil aufgehört hat.
    Und ganz in der Tradition des ersten Teils geht es auch in "Hatchet II" mit dem Töten weiter und zwar so wie man es von altbekannten Slashergrößen gewohnt ist.

    Es ist einfach erfrischend einen wirklich guten traditionellen Slasher zu sehen und keinen weiteren Torture-Porn-Streifen oder irgendein dämliches Remake, die sich viel zu ernst nehmen.

    Da der Film erst vor ein paar Wochen oder Monaten fertig wurde, wurde auf dem Fantasy Filmfest noch keine "endgültige fertige" Version gezeigt, das Soundmixing ist laut Adam Green - der den Film im Übrigen persönlich vorgestellt hat in München - noch nicht ganz fertig.
    Zudem gibt es für Deutschland auch noch keine Veröffentlichungsdatum, allerdings gibt es schon einen Verleih.

    Wie eingangs schon erwähnt führt der Film die Story des ersten Teils fort (man muss "Hatchet" also gesehen haben) und ... mehr kann ich nicht erzählen, sonst verderb ich euch noch den ganzen Spaß.
    Nur soviel, er steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Story selber ist wie bei vielen Slashern nur hübsches Beiwerk, aber dafür doch grundsolide.

    Da er der alten Tradition treu bleibt, gibt es auch wunderbare und handgemachte Special Effects! CGI sucht man vergebens. (Obwohl ich bei einer einzigen Sache doch etwas stutzig war ob da nicht doch ein klein wenig getrickst wurde ...)
    Hier spritzt noch echtes Kunstblut, es werden richtige Körperattrappen auseinandergenommen, zerhackt, zersägt und was weiß ich nicht noch alles.

    Auch wenn der Hauptaugenmerk dabei auf dem möglichst brutalen Töten der Protagonisten ausgelegt ist, so nimmt sich der Film keine Sekunde selber ernst. Was woll das wichtigste dabei ist.

    Wie Teil 1 ist "Hatchet II" für mich eine Offenbarung für das Slashergenre, macht es doch einen Heidenspaß dabei zuzusehen wie irgendwelche Rednecks nacheinander das Zeitliche segnen.
    The Chameleon (O-Ton, imdb) 6/10
    Viel kann ich über diesen Film nicht schreiben, da mir hierzu nicht wirklich etwas einfällt ...

    Die Story - angeblich nach einer wahren Begebenheit - ist in sich schlüssig und grundsolide (und für eine Verfilmung wirklich guter "Stoff"), nur schafft es der Film nicht diese in einem ordentlichen Tempo zu transportieren. Mit ca. 2 Stunden lief der Film zu lang für meinen Geschmack, da man etliche Einstellungen hätte kürzen können ohne ihnen die Gewichtigkeit zu nehmen.
    Natürlich muss man sich darauf einlassen wie bei jedem Drama, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen.

    Es ist auch so, dass der Film einen mehr oder weniger ahnungslos dastehen lässt. Zumindest ging es mir so, als er vorüber war. Auch wenn das Ende hinreichend erklärt wird. Irgendetwas fehlte um den Film wirklich abzuschließen.

    Das was dem Film an "Pfiff" fehlt kann er aber durch die hervorragende Liste der Schauspieler (Famke Jansen, Ellen Barkin, Emilie de Ravin, Nick Stahl, ...) und deren Leistung sowie durch seine klare Optik, wunderbar ruhige Kameraeinstellungen oder durch die überwiegend ruhige Musik zu einem gewissen Teil wett machen. Gänzlich aus diesem angesprochenen Tief wird er für mich dadurch aber nicht geholt.

    So bleibt unterm Strich ein solides aber wenig berührendes Drama welches viel Potenzial verschenkt.
    Black Death (O-Ton, imdb) 7,5/10
    Nach dem etwas schlaffem Einstieg an diesem Tag ging es mit "Black Death" wieder mit ordentlichem Tempo voran.

    Der Film spielt im Mittelalter zur Zeit der Schwarzen Pest und handelt von einer christl.Expedition die auf dem Weg zu einem Dorf ist, welches seither von der Pest nicht berührt worden ist, und sie herausfinden sollen was der genaue Grund dafür ist. Allerdings läuft das alles nicht ganz nach Plan ...

    Nun, für solch ein Setting bin ich immer zu begeistern. Zumal es in "Black Death" auch entsprechend düster umgesetzt wurde.
    Hier stimmt sowohl der Grundton des Films, sowie Kulissen (gedreht wurde in Sachsen-Anhalt), Sound/Musik, Optik etc.

    Da der Film im Mittelalter spielt ist der Film bei der (wenig aber gut) eingesetzten Gewalt sehr roh und schonungslos ohne dabei wirklich in billigem Splatter auszuarten. Es passt einfach sehr gut ins Gesamtbild.

    Die eingangs erwähnte Geschichte funktioniert zwar, verliert sich aber hier und da in Belanglosigkeit, weil zu sehr ein Augenmerk darauf gelegt wurde in dem Film das für und wieder des Christentums der damaligen Zeit zu "diskutieren" und eine Persönlichkeitstudie zu liefern. Dies führte stellenweise dazu, dass zu pathetische Reden geschwungen wurden, die nicht hätten sein müssen. In der heutigen Zeit weiß man wie es um die Gläubig- und Einfältigkeit der Menschen in dieser Zeit bestellt war.

    Die schauspielerische Leistung steht bei diesem Film wahrlich nicht im Vordergrund. Sie war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.
    Sean Bean ist für diese Art von Rollen einfach gemacht, siehe LotR.
    Bei Eddie Redmayne bin ich mir nicht ganz sicher wie ich ihn einordnen soll, da ich teilweise das Gefühl hatte, er überagiert etwas ... gerade bei Trauer oder ähnlichen Gefühlen wirkte er etwas komisch.
    Der Rest der Cast spulte ihr Rollen gewohnt ab, nix besonderes eben.

    Gespannt bin ich aber auf das kommende Projekt von Christopher Smith welches sich mit der Hexenjagd befassen wird.
    Monsters (O-Ton, imdb) 9/10
    "Monsters" ist für mich neben "Hatchet 2" ein weiteres Highlight auf dem diesjährigen Filmfest gewesen.
    (Kinostart in DE ist der 16. Dezember)

    In "Monsters" geht es im Groben darum, dass zwei Amerikaner von Mexiko nach Amerika wollen und durch die "Infected Zone" müssen.

    Der offizielle Text zum Film:
    Der Plot ist einfach, aber funktioniert

    Ins Detail kann ich bei diesem Film eigentlich nicht gehen, da ich sonst den ganzen Film spoilern würde. Aber zur Not müssen halt Spoiler-Tags genutzt werden ... ^^

    Bei diesem Film muss man sich immer vor Augen halten, dass er ausschließlich mit einem Budget von 15.000$ und einer Crew, die nur aus den beiden Schauspielern, Gareth Edwards (Regisseur) und ein paar anderen Leuten bestand, gedreht wurde.
    Es ist ähnlich wie bei "Paranormal Activity" ...
    Wer sich eine kleine Featurette dazu anschauen will: http://www.reserveresult.com/2010/06/gareth-edwards-monsters-15000-budget.html (vom Film bzw. der Handlung selbst wird nicht viel verraten)

    Auch wenn das Budget nur 15.000$ betrug, so haben mir an ein paar wenigen Stellen die CGI-Effekte nicht gefallen, da man doch merkte, dass die Objekte nicht echt waren und nur eingefügt wurden. Aber das ist jetzt wirklich meckern auf hohem Niveau, denn insgesamt haben sie wirklich gute Arbeit geleistet.

    Wirklich großartig geworden ist vorallem der Sound und die Musik.
    Die Sounds sind knackig (vorallem die der Monster) und schön voll und die eingesetzte Musik passt zu jeder Minute.

    Eine einzige Sache, und die ist eigentlich eher unerheblich, hat mich gestört und zwar, dass das Ende des Films auch der Einstieg in den Film ist.
    Das mag zwar für entsprechende Filme ein gutes stilistisches Mittel sein, aber hier hat es für mich irgendwie nicht gepasst.
    Aber wie gesagt, dass ist die einzige Sache die mich störte.

    Der Film und dessen Atmosphäre hat mich von der ersten Minute an gepackt, wirkt das gezeigte Szenario doch stets sehr realistisch und plausibel.
    Hier kommen auch die beiden Schauspieler Whitney Able :)love:) und Scoot McNairy ins Spiel, die den ganzen Film durch ihre durchgängig hervorragende Leistung tragen.

    Um es mal mit den Worten eines Users von der imdb auszudrücken:
    "Monsters" ist kein geographischer Reboot von District 9, sondern eher eine Art "Arthaus-Cloverfield" bzw. "Blockbuster-Stalker".

    Er ist nicht das was er zu sein scheint! :)
    Bay Rong (OmeU, imdb) 5,5/10
    Tja, in der Beschreibung klang dieser vietnamesische Actioner ziemlich gut und ich hab ein schönes Actionspektal als Abschluss des Tages erwartet, wurde dann aber eines besseren belehrt ...

    Die Story war nichtmal das Schlimmste, ist sie doch eh nur hübsches Beiwerk bei solchen Filmen, allerdings haben sie es an vielen Stellen zu sehr mit pseudophilosophischen Gesprächen und zu emotionalen Szenen übertrieben. (mich hat das eine immer wiederkehrende heulende Lied nach dem x-ten Mal nur noch genervt)
    Der Film hat dadurch auch seinen Fluss verloren, da die Action immer wieder dadurch unterbrochen wurde und das nicht mal gekonnt. Hier spielt die Länge von rund 2 Stunden auch eine wichtige Rolle, da man einiges hätte stauchen können.

    Wenn es dann aber mal richtig zur Sache geht, dann knallt es auch ordentlich, bekommt man doch gewohnt gute asiatische Kost serviert.
    So banal und übertrieben die Kämpfe auch wirken mögen, sie sind einfach gut choreografiert und es macht Spaß.

    Auch mit Humor konnte der Film aufwarten, doch verlor sich dieser immer mehr und der Film nahm sich zum Ende hin viel zu ernst.

    Da ich mir mehr versprochen habe, empfand ich den Film als eine Enttäuschung. Vorallem auch als Tagesabschluss. Schade.
    Gardiens de l'ordre (OmeU, imdb) 8/10
    Der Eröffnungsfilm im City am 4ten Tag des FFF war wieder ganz nach meinem Geschmack.

    Es geht um 2 Polizisten, die nach einem tragischem Einsatz von ganz oben einen Maulkorb verpasst bekommen und aus dem aktiven Dienst genommen werden um Gras über die Sache wachsen zulassen. Allerdings gehen sie der Sache persönlich auf den Grund und geraten dadurch immer tiefer in kriminelle Machenschaften.
    Die Story ist nichts besonderes und man hat sie schon zigmal und in zig Variationen zu sehen bekommen. Hier erfindet der Film das Rad nicht neu und kommt auch ohne Logiklücken nicht gänzlich aus.
    Hier hat mich ein wenig das "offene" Ende gestört, da er zu Ende war ohne das man genau weiß wie es mit den Charakteren nun weiter geht.

    Mich konnte er allerdings durch die doch gelungene Umsetzung begeistern.
    Dies liegt zum Einen an den Schauspielern, Cecile De France ist mal wieder großartig, auch der Rest der Cast weiß zu überzeugen, und zum anderen an dem handwerklichen Geschick von Nicolas Boukhrief, den Film mit einer wunderbaren Optik zu versehen (klare Bilder, kräftige Farben) und mit ruhigen Kameraeinstellungen zu arbeiten.

    Sound und Musik sind auch ein weiterer Pluspunkt, vorallem die Musik. Wenn die Szenen in den Nachtclubs über die Leinwand flimmern und die Klänge von franz. Elektrosound durch die Boxen wummern zaubert das bei mir ein breites Lächeln ins Gesicht.

    Alles in allem war "Gardiens de l'ordre" für mich ein durchweg gelungener franz. Krimi, welcher auch einen guten Einstieg für den Tag gebracht hat.
    Red Hill (O-Ton, imdb) 6,5/10
    "Red Hill" ist so ein Film bei dem ich mir nicht sicher bin, was er nun eigentlich sein will ... Thriller, Komödie, Actioner oder vielleicht doch etwas anderes?

    In dem Film geht es um Shane Cooper, einen jungen Polizisten der auf Grund von persönlichen Gründen nach Red Hill versetzt wird.
    Kaum angekommen beginnt auch schon der Albtraum, den genau an diesem Tag an dem er seinen Dienst eintritt beginnt die Geschichte Red Hills die Stadt einzuholen.

    Die Grundidee der Story ist nicht schlecht, auch die Twists, da zuerst nicht ersichtlich ist, was denn nun genau los ist.
    Allerdings strauchelt der Film bei der Umsetzung der Geschichte. Der Verlauf ist zu holprig und die Auflösung viel zu plump.
    Darüber hinaus wirkt die Handlungsweise der Personen nicht wirklich nachvollziehbar, was mitunter in unfreiwilliger Komik endet.

    Auch handwerklich weiß der Film nicht immer zu überzeugen, wirken einige Effekte doch teils "billig" ("Nachtaufnahmen" die künstlich verdunkelt wurden etc.). Kommt es aber zu Landschaftsaufnahmen ist es einfach nur ein Genuss, denn das Setting des Filmes - das australische Farmland - ist wirklich gut gewählt worden und bietet ein paar großartige Aufnahmen. Auch einzelne Einstellungen sind wirklich gelungen.

    Schauspielerisch muss man dann aber auch wieder ein paar Abstriche machen, da viele der Rollen einfach nur gespielt werden. Einzig Ryan Kwanten weiß zu überzeugen und zeigt das er mehr drauf hat als der Beau Jason Stackhouse aus "True Blood".

    Nimmt man den Film nicht ganz so ernst, kann man ihn sich wirklich mit Freude anschauen. Schaut man ihn sich aber mit der eigentlichen Intention - Thriller - an, dann stören die angesprochenen Punkte einfach und trüben den Gesamteindruck.
    Four Lions (O-Ton, imdb) 9,5/10
    "Four Lions" (eine kleine und witzige Anspielung auf die Three Lions) ist ein Film über 4 muslimische Freunde die sich dazu entschieden haben per Selbstmordattentat in die Luft zu sprengen und dadurch ein Zeichen in der westlichen Welt zu setzten. Der Film verfolgt sie dabei von den ersten Planungen über einen Besuch in einem Terrorcamp bis hin zur Besorgung der Materialien und endet schlussendlich mit dem Attentat.

    Der Film bietet eine unglaublich dichte Einsicht wie es in so einer kleinen Terrorzelle zu gehen kann - hat Morris doch knapp 5 Jahre für das Thema recherchiert -, was Beeinflussung, Gruppendynamik und Zusammenhalt anbelangt. Die Gefahr geht hierbei von einer einzigen Person aus, die den anderen Mitgliedern das Selbstmordattentat und den Märtyrertod als heiligstes preis. Das verzwickte dabei, keiner der anderen ist wirklich hinreichend religiös und leben zum Teil selbst nach westlichem Standard. "Beängstigend" ist auch, dass hier die Familie mit einbezogen wird und diese trotz westlicher Vorstellungen dieses Unterfangen billigen, ja sogar unterstützen.
    Es wird allerdings auch die andere Seite und zwar die der "Feds" beleuchtet, zwar nicht so ausführlich wie die der Attentäter, allerdings merkt man worauf Morris hinaus will.

    Morris schafft es dieses doch sehr ernste Thema raffiniert in eine hervorragende Komödie zu packen, in der wirklich ein Lacher auf den anderen folgt und somit kein Auge trocken bleibt! Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man diese Art von schwarzem Humor mogen sollte, sonst hat man so seine Probleme.
    Die Komik wird hierbei nicht nur von den aberwitzigen Dialogen getragen, sondern auch von den Schauspielern/Charakteren im Film. Es ist einfach aberwitzig wenn alle vier aufeinandertreffen und sich z.B. darüber energisch unterhalten was sie denn nun in die Luft sprengen sollen und dann doch tatsächlich der Vorschlag "Let's bomb the mosque, bro!" kommt. Der Film lebt von diesen aberwitzigen Situationen.
    Aber, er hat auch seine ernste Momente wenn sie kurz vor dem Attentat stehen und dann ihre Gewissensbisse bekommen und merken, dass das Ganze vielleicht doch nicht der richtige Weg ist.

    Wie schon kurz erwähnt tragen die Schauspieler - vor allem die der 4 Freunde - auch dazu bei, dem Film die gewisse Authentizität zu verleihen, da sie es schaffen ihren Charakteren trotz des Komödiencharakters des Films die entsprechende Tiefe zu geben und dieser dadurch nicht einfach als platte "Stumpfsinnkomödie" daherkommt.

    Was Kamera, Musik und Sound betrifft, so wird hier auf hohem Niveau gearbeitet, sind die drei Aspekte doch allesamt sehr gut gelungen. Die Kamera arbeitet ruhig, bietet wunderbare Einstellungen und fängt das Geschehen in wunderbaren Bildern ein. Sound und ganz besonders die Musik sorgen für eine sehr gute Untermalung des Films und dessen Stimmung.

    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass der Film zu Recht den "Fresh Blood"-Award des diesjährigen Fantasy Filmfests gewonnen hat, ist er doch durch und durch gelungen, da er auf der einen Seite eine herrliche und typisch britische Schwarze Komödie ist die mit einem doch eher unkonventionellem Thema umgeht und auf der anderen Seite auch zum Nachdenken anregt wie islamistische Fundamentalisten ticken können.

    Ernster mit diesem Thema geht der Film Paradise Now um, wer sich nicht unbedingt eine Komödie anschauen will.
    Higanjima (OmeU, imdb) 5,5/10
    Mir an dem Abend nach "Four Lions" noch "Higanjima" anzuschauen war vielleicht nicht die beste Idee ... na ja.

    "Higanjima" ist eine Verfilmung des gleichnamigen Mangas, zu dem ich allerdings nichts sagen kann, da ich ihn nicht kenne. Somit lasse ich auch den Vergleich aus und bewerte ausschließlich den Film.

    Der Film spielt im heutigen Japan und handelt von Akira dessen Bruder Atsushi seit 2 Jahren verschollen ist. Bis eine unbekannte Frau zu Akira kommt und ihm mitteilt, dass sie seinen Bruder auf einer Insel gesehen hat und ihm sagt, dass er ihn retten kann. Allerdings muss er ein paar Freunde mitbringen.
    Auf der Insel stellt sich heraus, dass die unbekannte Frau die Handlangerin des Bösen (es sind Vampire) ist und die 6 Freunde gefangen nehmen.
    Sie können fliehen, treffen auf Akiras Bruder und fangen an sich gegen die Vampire zu formieren ... Gut gegen Böse, schon tausendmal dagewesen.

    Zugegeben die Story ist einfach, mehr braucht es eigentlich auch nicht, aber sie wirkt im Film einfach zu einfach und mitunter zu ausgenutzt. Er bietet somit kaum an Mehrwert was das anbelangt, da es Filme mit ähnlicher Story gibt, die eindeutig besser sind.
    Auch die Schauspieler schaffen es nicht wirklich aus der Story mehr rauszuholen, da vieles wie "gewollt, aber nicht gekonnt" wirkt.

    Positiv anzumerken sind die wirklich guten Actionszenen die mit viel Liebe zu Detail und Choreografie gedreht wurden und man hier wirklich Spaß hat dabei zuzuschauen.

    Zudem kommt der typisch japanische Humor, auf den man allerdings stehen muss. ;)

    Nach den zwei positiven Merkmalen geht es jetzt allerdings wieder mit dem "Gemecker" los, denn Sound, Musik und Effekte waren nicht wirklich "das Gelbe vom Ei". Gerade die Effekte wirkten sehr einfach, was das Seherlebnis sehr getrübt hat.
    Der Sound sowie die Musik waren vorhanden, haben mich aber nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie waren mehr Standardbeiwerk.

    Als Tagesabschluss war der Film wie schon "Bay Rong" eine Enttäuschung.
    Amer (OmeU, imdb) x/10
    Bei "Amer" bin ich mir absolut nicht sicher wie ich diesen Film bewerten soll ...

    Zu der Handlung kann man nicht viel sagen, da diese nur als Grundgerüst für diesen doch sehr außergewöhnlichen Film dient. Er folgt dabei 3 Abschnitten (Kindheit, Jugend und Alter) aus Ana's Leben. Punkt.

    Und das ist auch schon der größte Nachteil für mich bei diesem Film, da er arg inhaltslos ist und kaum Dialoge hat und dadurch auch sehr stark ermüdend wirkt. Zugegeben, Filme wie "Valhalla Rising" und ähnliche haben auch kaum Inhalt, allerdings konnte dieser mich um einiges stärker in seinen Bann ziehen um es mal so auszudrücken. Dieses extreme Gefühl der Langeweile kam da nicht auf.

    Allerdings hat der Film, so ermüdend er auch auf mich gewirkt haben mag, einen sehr großen Pluspunkt und das ist seine Präsentation und seine Verbeugung vor dem aus Italien stammenden Giallo-Genre (klick).
    Er selber ist kein richtiger Giallo-Film, vielmehr bedient er sich den Techniken die diese Filme geprägt haben und treibt diese auf die künstlerische Spitze, im positiven Sinn. Welche da z.B. wären extreme Farbspiele, außergewöhnliche Bildkompositionen, extreme Szenen und Szenenabläufe. Das alles geht einher mit der entsprechenden Sound- und Musikuntermalung.
    Auch bietet der Film für Kritiker, Filmstudenten und "Filmerfahrene" durchweg genügend Zitate zu den früheren Giallo-Werken.

    Mehr dazu könnt ihr auch den Kommentaren bei der imdb entnehmen: http://www.imdb.com/title/tt1426352/usercomments

    Durch die beiden Extreme bin ich bezüglich einer Bewertung vollkommen hin- und hergerissen, so dass ich hier kein endgültige Bewertung geben möchte. Vielleicht muss ich mir den Film noch ein weiteres Mal anschauen um endgültig zu einer abschließenden Meinung zu kommen.
    Suck (O-Ton, imdb) 5/10
    Was gibt es besseres als Vampire, Rock'n'Roll und Humor in einem Film? Eben, nichts! Aber dieser Mix ist nicht alles was einen guten Film ausmacht, wie dieser Film beweist.

    In "Suck" geht es um Joey und sein Band "The Winners" die auf Tournee sind und nicht wirklich beim Publikum ankommen. Dies ändert sich allerdings recht schnell, als Jennifer wie verwandelt von einer Nacht mit einem fremden Unbekannten wiederkommt und sie durch ihre Präsenz die Fans in Scharen anzieht.
    Dieser Umstand führt schnell zu Unstimmigkeiten und Veränderungen in der Band und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

    Die beste Beschreibung für den Film ist wohl "rock 'n roll vampire musical comedy road movie". Allerdings sollte man das Rock'n'Roll nicht ganz so ernst nehmen, hört man doch kaum wirklich Rock'n'Roll während des ganzen Films, eher eine Art "Weichspülerrock" a la Nickelback's Schmusesongs.
    Somit wird auch die grandiose Nebencast bestehend aus Musikgrößen wie Alice Cooper, Moby (nimmt seinen Veganismus genüsslich auf die Schippe als Frontsänger der Band "Raw Meat"), Henry Rollins, Iggy Pop oder Carole Pope für Lau verschleudert.
    Eine Hommage an den Rock'n'Roll sieht anders aus und klingt auch anders!

    Der komödiantische Teil der Story funktioniert soweit ganz gut, gibt es doch immer wieder ein paar gute Gags und Situationen, allerdings wird die Story selber dadurch nicht besser. Sie hätte insgesamt mehr "Biss" vertragen können und kommt teilweise recht "blass" daher. (Wer erkennt den Wortwitz? :o)

    Bleibt noch die Thematik der Vampire. Selbst hier hätte man noch etwas mehr herausholen können, aber selbst hier kann der Film nicht trumpfen, wird das Vampirdasein doch als selbstverständlich dargestellt.

    Insgesamt war der Film für mich eine mittlere Enttäuschung hätte man aus dem angesprochenen Mix und der Cast viel mehr herausholen können. Da hilft es dem Film auch nicht, dass alle gespielten Songs selber geschrieben, gespielt und eingesungen worden.
    Kaboom (O-Ton, imdb) 8/10
    Nach Filmen wie z.B. "Mysterious Skin" beschreitet Araki nun wieder ähnliches Territorium wie er es schon mit seiner "Teenage Apocalypse Trilogy." getan hat und liefert mit "Kaboom" einen knallbunten, psychedelischen, wortgewandten und aberwitzig absurden Film der in Coolness und Sexyness seines Gleichen sucht.

    Und hier spielt auch die Story des Films eine wichtige Rolle, da diese nicht ernstgenommen werden darf. Kommt man in die Versuchung dessen, dann wird der ganze Film nicht funktionieren und man steht mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf da.
    Teilweise erging es mir so, vor allem dann zum Ende hin ...

    Nun aber zur Story selber:
    Smith der immer wieder von ein und dem selben Traum geplagt wird, ist 18 Jahre alt und studiert "Film" an einem College. Dieses besucht er mit seiner besten Freundin Stella.
    Das leichte Leben eines Studenten wird mit einem unheilvollem Zusammentreffen auf einer Party je durcheinandergebracht und ab da an ist sein Leben und das seiner Freunde in Gefahr. Eine geheime Untergrundgesellschaft verfolgt ein "höheres" Ziel bei dessen Erfüllung Smith eine überaus wichtige Rolle spielt.

    Wie schon erwähnt muss man sich wirklich auf die Story bis zum Schluß einlassen. Macht man dies, so bekommt man einen schönen und kurzweiligen Trip serviert.

    Araki setzt hier sehr gekonnt und bewusst Akzente, sei es die knallbunte Präsentation des Films (ich hab noch nie so kräftige Farben in einem Film gesehen), die Wahl der Schauspieler (die Hauptdarsteller sind durch die Bank weg an Sexyness nicht zu überbieten, allen voran Haley Bennett oder Chris Zylka), der Einsatz der Musik ... alles hat grandios zur Szenerie des Films gepasst.

    Und wer sehr gute Oneliner für die nächste Party oder das nächste Date sucht, sollte sich den Film definitiv anschauen, wird man doch mit Dialogen bombardiert die ihres gleichen suchen. Sie mögen vielleicht nicht wirklich tiefsinnig sein, machen aber durch ihre Kürze, ihren Witz und ihre Pointen ungemein viel Spaß.

    Ich bin jedenfalls gespannt was Araki nach "Kaboom" abliefern wird.
    Devil's Playground (O-Ton, imdb) 4,5/10
    Tja, und mal wieder habe ich mich von der Beschreibung des Filmes verleiten lassen, klangen die "Zutaten" wie Zombies, Danny Dyer, etc. doch recht ansprechend, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

    Im Film geht es um eine Pharmafirma die ein Mittel entwickelt, welches für die alltägliche Stressbewältigung genutzt werden kann und einen leistungsfähiger macht. Dazu wurde eine Testreihe mit 30.000 Freiwilligen gestartet, die allerdings nicht ganz nach Plan verläuft und dadurch eine "Zombieapokalypse" losbricht.
    Allerdings gibt es eine Probantin die immun gegen die genetischen Veränderungen ist und somit Ziel Nummer Eins für die Firma wird.
    Der Film dreht sich im Allgemeinen um die Flucht aus der verseuchten Stadt um Zuflucht an einem gesicherten Ort zu finden.

    Soviel zur Story ... alles schonmal dagewesen in irgendeiner Art und Weise. Und das ist auch ein großer Kritikpunkt des Films, da er sich zu sehr an seinen Vorbilder wie "28 Days Later" (sehr offensichtliche Parallelen) und anderen Film aus dem Zombiegenre.
    Selbst bei den Dialogen versagt der Film streckenweise, da er hier und da äußerst pathetisch rüberkommt, die Dramaturgie schon fast unfreiwillig komische Züge annimmt und dem Overacting freien Lauf lässt. Hier muss man aber auch die teils mäßige schauspielerische Leistung ankreiden. Ja selbst Danny Dyer bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück.

    Darüber hinaus schafft er es auch nicht eine entsprechende Spannung aufzubauen, die den Film entsprechend treibend vorantreibt bzw. den Zuschauer entsprechend fordert. Er ist stellenweise trotz Action etwas langatmig, hier hat Mark McQueen mit seinem Erstling keine Glanzleistung geliefert.

    Auch technisch hinkt der Film seinem Potential hinterher, da er es nicht schafft die zur Verfügung gestellten Möglichkeiten vollends auszureizen. Sei es die teils langweilige Kamera, die öden Actionsequenzen oder die mittelmäßigen Effekte. Allein die Optik, die klaren Bilder der grauen und verwüsteten Metropole oder der ländlichen Gegenden waren sehr gut.
    Ja selbst das Sounddesign noch die Musik konnten mich dieses Mal zu 100 Prozent überzeugen, auch wenn sie im Gegensatz zum Rest wirklich gut waren.

    Die Idee aus einem Zombiefilm ein düsteres Horrordrama in diesem Setting zu basteln hat hier ganz und garnicht funktioniert. Leider, gibt es doch wenige Filme die in diese Richtung einschlagen, was aber durchaus auch sein Publikum finden würde. Das so etwas funktionieren kann beweisen Filme wie "28 Days Later" oder "Carriers".
    Redline (OmeU, imdb) 7,5/10

    Redline hat an diesem Tag zu dieser Uhrzeit wirklich gut getan, da er mich ein wenig wachgerüttelt hat. Einen so schnellen Anime habe ich seit langem nicht gesehen.

    So schnell wie der Film ist, so schnell lässt sich auch die Story erzählen:
    Es wird eine typische Rennfahrergeschichte um einen Rennfahrer beim großen Finalrennen erzählt. Allerdings spielt diese Geschichte in der Zukunft und wurde entsprechend aufgepeppt. Mehr braucht man nicht erzählen.

    Der Film ist extrem schnell, extrem bunt, bietet eine außergewöhnliche Optik (zum Teil extreme Shots) und einen ungewöhnlichen Zeichenstil, laute und treibende Musik, Witz und - wie es sich für einen Anime gehört - eine gute Portion Brüste! :D

    Madhouse hat hier fast alles richtig gemacht, wären da nicht ein paar Negativpunkte:
    Zum Einen ist der Film teilweise wirklich sehr laut wodurch auch teils Gespräche verloren gehen, aber das ist zum Glück nicht sehr oft der Fall, so dass man größtenteils nur von den bretternden Sounds der Rennwagen und den Beats der Musik erdrückt wird.
    Und zum anderen, und das ist mit der größte Kritikpunkt, wären da die Untertitel. Keine Ahnung wer auf diese dämliche Idee gekommen ist, aber es 100% kontraproduktiv wenn die Untertitel in weiß an den Bildrand gedrückt werden. Lesen konnte man an einigen Stellen kaum etwas bzw garnichts wenn es entsprechend hell war. Und somit verliert man dann auch leicht den Überblick über das Geschehen, denn wer kann schon perfekt Japanisch? Hier kann man nur hoffen, dass das noch entsprechend ausgebessert wird.

    Für Animefans ist der Film nur ans Herz zulegen, aber auch für Leute die schnelle und laute Filme mögen ist er durchaus interessant. Ich jedenfalls wurde sehr gut unterhalten.
    Chatroom (O-Ton, imdb) 8/10
    Die Entscheidung "Chatroom" doch zu sehen, habe ich wirklich nicht bereut. ChriBu hat mir da wirklich einen guten Tipp gegeben.

    Nun, um was geht es in "Chatroom"?
    Der Film handelt davon, dass sich fünf Jugendliche in ihrem eigenen Chatroom regelmäßig treffen und über Gott und die Welt reden. Dabei gelingt es William die "Führung" zu übernehmen und fängt an die anderen nach seinem Gutdünken zu manipulieren und so langsam gerät das Ganze aus den Fugen bis es zum tödlichen Abschluss kommt.

    Hideo Nakata - bekannt für die Ring-Trilogie, Dark Water und andere jap. Horrorfilme - bietet mit "Chatroom" einen sehr guten und psychologischen Einblick in die Untiefen des Internets und des Menschen der sich gerne in ihm versteckt und dort seinen eigenen Gelüsten nachgeht.

    Der Film spielt dabei hauptsächlich im "Internet" bzw. in dem von William errichteten Chatroom. Nakata's visuelle Umsetzung dessen ist so simpel wie grandios. Das Internet ist im Film ein endloser Korridor (inklusive Verzweigungen) und die Chatrooms sind immer gleich aussehende Räume (die durch die Besitzer noch gestaltet werden können) bei denen an der Tür das Zeichen/Logo des jeweiligen Chatrooms aufgesprüht/gezeichnet/etc. wurde.
    Im Gegensatz zu reallen Welt ist das Internet voller kräftiger Farben. Die realle Welt ist in einem einheitlichen und trüben Grauschleier gehalten, so trist wie es meist halt ist ...
    Auch hat Nakata einzelne Szenen geschickt konzipiert, z.B. wenn William mit finsterer Miene vor an einer Wand angemalten schwarzen Flügeln steht.

    Die Story des Film ist ansich eigentlich wirklich gut, allerdings ist es schade, dass sich der Film mit weiterem Verlauf nur auf zwei der fünf Jugendlichen fokussiert und die anderen dann keinerlei Aufmerksamkeit (im Sinne von weiteren Manipulationen) mehr bekommen.
    Natürlich kann man sich nicht auf alle gleich konzentrieren, aber ich hätte mir ein noch perfideres Spiel mit den Charakteren gewünscht, welches alle entsprechend einbindet.

    Auch wenn sich Nakata ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch auf zwei Charaktere konzentriert, so ist das gebotene Spiel aus Manipulation und Mobbing äußerst gemein und niederträchtig.
    Hier muss man Aaron Johnson (bekannt aus Kick-Ass) ein wirklich gutes Schauspiel zugestehen, er verkörpert den William (mit seiner Vergangenheit und seinen Trieben) mit erschreckend gutem Talent.
    Die anderen Vier liefern für ihre Rollen auch gute Leistung bleiben aber hinter Johnson, was mit dem schon angesprochenen Fokus zu tun hat.

    Wie geschrieben, visuell hatte der Film dank Nakatas Vision wirklich viel zu bieten, aber auch im Bereich Musik bot der Film einen guten und entsprechenden Soundtrack. Zu jedem Chatroom gab es die dazu passende Musikuntermalung von einfühlsamen Klängen oder treibenden Beats.

    Insgesamt hat mir der Film bis auf den Punkt der Fokussierung bezügl. der Charaktere sehr gut gefallen, da er doch sehr stimmig ist, Aaron Johnson den William äußerst gut verkörpert und der Film zeigt was in den weiten und der Anonymität des Internets (alles was gezeigt gibt es wirklich) alles passieren kann.

    Ob der Film aber nun als Centerpiece meine erste Wahl gewesen wäre, kann ich nicht ganz beantworten. Ich hätte mir vielleicht einen treibenderen Film gewünscht. Na ja, ich will mal nicht meckern. ^^
    Crime d'Amour (OmeU, imdb) 8/10
    "Crime d'Amour" ist der zweite Film, den ich auf Grund persönlichen Interesses und dem Hinweis eines Forenmitglieds (mersa) geschaut habe.
    Auch hier muss ich sagen, dass es eine gute Entscheidung war.

    In "Crime d'Amour" geht es um Isabelle die von ihrer Chefin ausgebeutet, ausgebootet und erniedrigt wird. Isabelle macht dies bis zu einem gewissen Punkt auch mit, trifft dann aber eine fatale Entscheidung und schmiedet einen todsicheren Plan um es ihrer Chefin heimzuzahlen.
    Soweit zur Story für den Einstieg. Sie klingt auf den ersten Blick recht simpel, entpuppt sich zum Ende hin aber als raffiniertes Grundgerüst um die eigentlichen Intentionen der handelnden Personen zu verstecken und sie Stück für Stück ans Tageslicht zu befördern.
    Das Ende des Films ist mit seiner abschließenden Botschaft auch mehr als eindeutig, gibt es doch keinen Ausweg aus diesem Strudel aus Macht, Besessenheit und Unterwürfigkeit.

    Ludivine Sagnier sowie Kristin Scott Thomas liefern in dem Film ein hervorragendes Schauspiel ab und schaffen es ihr gegenseitiges Spiel bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Thomas als erbarmungslose und hinterhältige Chefin und Sagnier als getriebene und unterdrückte Mitarbeitern mit einem Hang zu borderlinehaftem Ordnungszwang - was ihr zu weilen sehr zu Nutzen kommt.
    Allerdings muss ich Sagnier auch ein wenig "Overacting" zuschreiben, was gerade den Mittelteil etwas lächerlich wirken lässt, was zur Ernsthaftigkeit des restlichen Films eher unpassend ist, denn dadurch entsteht eine unfreiwillige Komik. Der Film verliert deswegen keine Dynamik, aber ob das so geplant gewesen ist, wage ich mal zu bezweifeln.

    Daneben weiß der Film auch mit sehr guter Kameraarbeit und einer glasklaren Optik sowie wunderbarer Musik zu überzeugen die zu der Atmosphäre durchaus beitragen.

    Auch dieser Film hat mich sehr gut unterhalten, was nicht zuletzt der schauspielerischen Leistung, der guten Story (sowie deren Wendungen und Auflösung) und dem handwerklichen Geschick geschuldet ist.
    Na ja, bei franz. Filmen bin ich sowieso sehr leicht zu überzeugen. ^^
    L'Immortel (OmeU, imdb) 8/10
    "L'Immortel" oder im Engl. "22 Bullets" ist wieder einer der Filme auf den ich mich besonders freue, da ich u.a. Sympathie für Jean Reno empfinde, ist er doch ein - in meinen Augen - großartiger französischer Schauspieler. Man denke nur an seine Glanzrolle in Bessons "Léon" oder an Filme wie "Ronin" und "The Crimson Rivers" (1 und 2).
    Das war wahrscheinlich auch der Grund warum das Kino so gut gefüllt war, Reno ist anscheinend ein Publikumsliebling.

    Die Story des Filmes dreht sich um Charly Mattei, ein alter Mafioso der sich aus dem "Geschäft" zurückgezogen hat und ein auf ihn verübtes Attentat mit 22 Kugeln im Körper überlebt. Nach vollständiger Genesung macht er sich mit der Hilfe seiner letzten Untergebenen auf die Drahtzieher hinter dem Attentat ausfindig zumachen um sich an ihnen zu rächen. Dabei gerät er allerdings in einen Strudel aus (persönlichen) Intrigen und gerät mitunter ins Visier der Polizei.

    Durch die langsame Erzählgeschwindigkeit der Story bekommt der Film hier und da Längen, die man durchaus hätte vermeiden können. Allerdings ist dies der Unentschlossenheit Berrys zuzuschreiben, da man an wirklich wenigen Stellen merkte, dass er sich nicht entscheiden konnte was er denn nun genau will, entweder einen Rachethriller oder eher ein Charakterspiel bei dem die Rache nicht im Vordergrund steht. Dieser Mix kann durchaus funktionieren, sollte allerdings entsprechend ausgearbeitet werden.

    Reno als alter Mafioso der einfach nicht sterben will und nachdem Attentat auf Rache schwört weiß mit gekonnt gutem Schauspiel zu überzeugen. Er verkörpert Charly mit einem melancholischen Touch und man merkt förmlich wie das Verbrecherleben in den alten Knochen steckt und er es trotz "Pension" nicht ablegen kann.
    Alle anderen Personen, selbst die nähsten Freunde/Feinde, dagegen wirken teilweise etwas blass, fallen aber nie negativ. Somit muss man sich mit einem durchschnittlichen aber durchschnittlich gutem Schauspiel zufrieden geben. Hier hätte man sich durchaus mehr Charakterzeichnung der Autoren gewünscht.
    Und wie es für Berry üblich ist, spielt auch seine Tochter Josephine wieder eine kleine Rolle.

    Wenn schon die Charaktere ein wenig außer Acht gelassen werden, so schafft es Berry mit seiner visuellen Arbeit sehr zu überzeugen. Er liefert je nach Situation glasklare und ruhige Bilder mit schönen Winkeln und Aufnahmen oder versetzt einem mit dunklen und grissligen Bildern mitten in den Untergrund der französischen Mafia. Bei schnelleren Actionsequenzen setzt er auf eine Art "Mitten-drin-statt-nur-dabei"-Perspektive wie man sie aus Actionfilmen wie Bourne o.ä. gewohnt ist, verzichtet dabei aber auf das teilweise nervige Wackeln der Kamera.

    Neben dem wunderbarem Einsatz von Kamera und Fotografie weiß auch der Score des Films zu überzeugen. Berry setzt hier vornehmlich auf ruhigere Töne und lässt auch mal das ein oder andere klassische Stück erklingen. Und ich muss sagen, diese Entscheidung war wirklich gut, hab ich doch die Score den ganzen Film über in vollen Zügen genossen.

    Wer sich von den wenigen Kritikpunkten nicht beirren lässt und dem franz. Kino und dem Genre ("ruhiger Rachethriller") nicht abgeneigt ist, kann sich ohne Bedenken den Film anschauen bzw. ihm eine Chance geben.
    Reykjavik Whale Watching Massacre (OmeU, imdb) 5/10
    Der Titel verspricht leider mehr, als am Ende wirklich bei rauskommt und das ist verdammt schade, da der Film durchaus Potential hat.
    Da wäre zum Beispiel die Idee bzw. das Setting. Man nimmt eine genretypische Story (Touristen werden gefangen genommen, gefoltert, getötet und als Mittagessen zubereitet) und versetzt diese ein ein noch unverbrauchtes Szenario, nämlich nach Island, genauer gesagt nach Reykjavik und verfrachtet die Touristen auf eine Whale Watching Tour bzw. zum Schluß dann auf einen alten Walfänger.

    Diese kleine ambitionierte Projekt hätte wirklich funktionieren können, wären da die "äußeren Umstände" nicht gewesen.
    Das Ganze fängt schon damit an, dass die Cast durch die Bank weg nicht überzeugt. Gut, vielmehr als schreien, wegrennen und sterben muss man nicht machen, aber selbst das war für viele schon eine Herausforderung. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Gegenseite, diese schaffen es zwar teilweise zu überzeugen, allerdings wird das alles von dem zurückgebliebenen Bruder rausgerissen, der mit seinem "Overacting" teilweise den Vogel abschießt.

    Apropos Story, auch die Dialoge waren wenig als Durchschnitt. Selbst hier schaffen es andere Genrevertreter besser dazustehen.

    Für ein paar Lacher konnte der Film aber dann doch sorgen, vornehmlich bei ein paar Tötungsszenen, aber hauptsächlich durch seine unfreiwillige Komik. (bedingt durch das schlechte Schauspiel und die Dialoge)
    Allerdings bin ich mir nicht sicher wie ich das werten soll, da diese einerseits das Ganze ein wenig auflockern, aber andererseits doch an dem Film zweifeln lassen.

    Kamera, Musik, Sound u.ä. bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau, mehr kann dazu nicht sagen.

    Somit bleibt nach Ablauf der Credits ein leicht fader Beigeschmack und der Eindruck einer ambitionierten Idee mit einer relativ schlechten Umsetzung. Es ist wirklich schade, dass da nicht mehr draus geworden ist.
    Eine Empfehlung kann ich zwar nicht unbedingt aussprechen, aber Fans des Genre sollten sich den Film aber mindestens einmal auf DVD ausleihen.
    Tetsuo: The Bullet Man (OmeU, imdb) 8,5/10
    "If a tetsuo get's angry a audio-visual and explicit shitstorm breaks loose!", so könnte eine kurze Beschreibung des Filmes lauten.

    "Tetsuo: The Bullet Man" ist der dritte Teil der Tetsuo-Reihe von Shiny Tsukamoto.
    Viel hat sich zu den vorigen Teilen nicht geändert, bis auf die Tatsache, dass Tsukamoto ein µ mehr Wert auf die Story gelegt hat. Es ist aber unerheblich.

    Die Story kurz zusammengefasst:
    Anthony muss miterleben wie sein kleiner Sohn willentlich von einem AUtofahrer zu Tode gefahren wird. Nach diesem schrecklichem Ereignis verlässt ihn kurzerhand auch seine Frau. Anthony wird überwältigt von seinen Gefühlen und verwandelt sich in Tetsuo. Durch den Mörder seines Sohnes wird er auch auf seine eigene Vergangenheit hingewiesen und muss Schreckliches feststellen.
    Viel mehr kann man auch nicht in einen Film packen, welcher eine Länge von ca. 70 Minuten hat. Allerdings ist dieser Teil nicht so kryptisch wie es noch der Erste war.

    Wie die anderen Teile zuvor ist auch dieser ein einziger audio-visueller und auch lauter Trip, sei es durch die Cyber-/Steampunk-Thematik, die extrem schnell geschnittenen Szenen, die Kameraeinstellungen oder durch die eingesetzte Musik. Man wird für die kurze Laufzeit regelrecht in den Sitz gedrückt und muss nachdem Film erstmal wieder klarkommen und das Gesehene verarbeiten.

    Ich jedenfalls habe diesen Außenseiter - der Saal war fast leer - wirklich genossen und war von dem was man zusehen bekam wirklich fasziniert. Für einen Experimentalfilm hat er mir wirklich sehr gut gefallen.

    Wer sich einen ersten Eindruck machen will, kann sich die Opening Scene des Films bei YouTube anschauen:
    http://www.youtube.com/watch?v=XbKQpCI9xTs

    Eine kleine Übersicht über die Filme findet ihr hier: http://home.datacomm.ch/mpaa3/tetsuo_die_filme.htm
    Outrage (OmeU, imdb) 7/10
    Auch wenn ich am Anfang mit mir kämpfen musste - ich konnte mich absolut nicht entscheiden zwischen diesem und dem Film der parallel lief ("The Disappearance Of Alice Creed") -, so hat schlussendlich doch "Outrage" gewonnen, da ich persönlich ein kleiner Fan von Takeshi Kitano (a.k.a. Beat Takeshi) bin.

    "Outrage" ist ein Film von und mit Takeshi Kitano und handelt von Verstrickungen innerhalb der jap. Yakuza. Mehr kann ich zur Story nicht erzählen, da ich sie leider nicht wirklich zusammenfassen kann.
    Eine ordentliche Synopsis o.ä. find ich auch nicht im Internet, also muss erstmal dieser Link herhalten: http://www.firstshowing.net/2010/05/18/cannes-review-beat-takeshis-japanese-mobster-film-outrage/ (Achtung, Spoilergefahr)

    Vielleicht ist das sogar der Grund, warum ich den Film am Ende dann doch nicht so gut fand wie ich ihn mir erhofft hatte. Die Story ist eigentlich nicht sonderlich komplex oder äußerst simpel, sie schafft es aber auch nicht mich wirklich zu überzeugen.

    Hinzu kommt, dass ich nach einer Zeit mit den Namen nicht mehr hinterher gekommen bin, denn durch die Verstrickung der ganzen Clans werden wirklich viele Personen eingeführt und über die Länge des Films sich zig japanische Namen und deren Zusammenhänge zu merken ... das war schon schwer.

    Was die Story nicht kann, das bieten die Schauwerte und bei "Outrage" ist das die Gewalt. "Outrage" bietet einen sehr nüchternen und direkten Blick auf den durchaus gewaltätigen Alltag der Yakuzas. Eigentlich ist es garnicht die Gewalt an sich viele immer schreiben, sondern der Umgang damit in dem Film. Zugegeben, er ist brutal, aber es wird nichts gezeigt was einen wirklich schocken könnte. Vielmehr ist es dieses kaltblütige Ausführen von Gewalttaten was die Atmosphäre ausmacht. Aber selbst das ist weitaus humaner als manch andere Filme, "Oldboy" z.B. war wesentlich fieser in diesem Bereich, ich nenne nurmal das "Zähne ziehen".
    Man darf dabei aber auch nicht Kitano's Geschick hinter der Kamera außer Acht lassen, so schafft er es doch klare und einfache Bilder zu liefern, die die Inhalte sauber transportieren. Denn wirklich künstlerische Bilder oder Kompositionen sind bei diesem Film überflüssig, da der Film dadurch seine eigentliche Wirkung verliert. Beim schon angesprochenen Film "Oldboy" hingegen ist das wieder ganz was anderes, hier unterstreichen die Bilder die Geschichte, die Charaktere und die Gewalt des Films.

    Komisch fand ich allerdings, das der Film hier und da einen komödiantischen Unterton hatte, was so überhaupt nicht in das Gesamtkonzept passt(e). Entweder waren diese Szenen geplant oder einfach nur unfreiwillig komisch. Wissen wird das allerdings nur Kitano.

    Da, wie schon geschrieben, zu viele Personen eingeführt wurden, ist es auch recht schwer etwas über die schauspielerische Leistung zu sagen. Ein paar machen ihre Sache wirklich gut (z.B. Kitano selbst), andere hingegen wiederrum nicht ... es ist nicht leicht ein wirkliches Urteil zu fällen.

    Sehr angetan war ich aber wieder von der eingesetzten Score, schön ruhig unterschreicht sie die jeweiligen Szenen sehr gut ... so denn sie überhaupt zum Einsatz kommt.

    "Outrage" ist Kitano's erster Yakuza-Film seit 2001. Mit "Brother" im Jahr 2000 hat er sich schon einmal an dieses Thema gewagt, leider ist es zu lange her, als das ich beide mit einander vergleichen könnte.
    Mit seinem 2010er-Film will Kitano keine große Geschichte erzählen, sondern einfach zeigen wie rau, kalt und brutal die Welt der Yakuzas ist. In einem Interview hat er die Entstehung des Films schon beschrieben: erst wurden die Folter- und Tötungsmethoden erfunden und darum dann die Story geschrieben. Und genau diese Vorgehensweise merkt man dem Film an. Nichtsdestotrotz ist "Outrage" ein guter Film den man sich anschauen kann und sollte wenn man a.) ein Fan von Kitano ist, b.) dem Thema "Yakuza" nicht abgeneigt ist oder c.) asiatisches Kino mag.
    Allerdings ist er kein Meilenstein, da gibt es weitaus bessere Vertreter wie zum Beispiel "Graveyard Of Honor" von Takeshi Miike. Es ist auch nicht Kitano's bester Film.
    Harry Brown (O-Ton, imdb) 8,5/10
    Über "Harry Brown" hatte ich vor Beginn des FFF schon einiges gelesen, vereinzelt auch ein paar Kritiken und war durchaus interessiert an dem Film. Da kam es mir natürlich zu Gute, dass er auf dem diesjährigen FFF lief und ich somit nicht auf eine offizielle (Heim-)Kinoauswertung hier in DE warten musste. Gut, das könnte man bei einigen anderen Titeln die ich schon rezensiert habe auch schreiben, aber na ja.

    Harry Brown ist ein alter Kriegsveteran der ein eher tristes Rentnerleben führt. Seine Frau liegt sterbenskrank im Krankenhaus, Freunde hat er kaum noch welche und die Gegend in der er wohnt wird dominiert von Jugendbanden.
    Eines Tages passiert dann eine Tragödie die Harry Brown zum Handeln zwingen, da er die Umstände nicht mehr hinnehmen kann und will. Er fasst den Entschluß sich den Jugendlichen gegenüber zustellen, wenn es sein muss auch mit Waffengewalt.

    "Harry Brown" ist ein sehr grimmiger und schonungsloser Film, der mit der aktuellen Thematik der Jugendgewalt agiert und somit ein Portrait eines Mannes zeichnet, der genug hat von den nutzlosen Kids die nichts anderes zu tun haben, als andere Leute zu schikanieren.
    Hier spielt auch das Umfeld in dem der Film gedreht wurde eine Rolle, wurde doch ein typisch englischer Vorort dafür gewählt in dem die Jugendgewalt tatsächlich an der Tagesordnung sein könnte.

    Der Film wird hauptsächlich von dem einsamen, alten "Rächer" Michael Caine getragen, der hier mal wieder wunderbar beweist was für ein großartiger Schauspieler er ist. Man merkt förmlich seinen Unmut und aufkeimenden Hass, aber auch das er nicht mehr der Jüngste ist und einfach nur in Ruhe gelassen werden will. Diese Zwiespaltigkeit ist sehr nuanciert und sehr authentisch.
    Natürlich wird der Film nicht gänzlich von Caine getragen, der Rest der Cast weiß auch zu überzeugen. Gegen Caine's Schauspiel kommen sie sicherlich nicht an, aber das gute Niveau wird durchweg gehalten, auch bis in die Nebenrollen.

    Erstaunlich ist wie der Film und Caine es schaffen eine gewisse Empathie mit der Figur und vor allem ihrem Handeln aufzubauen und man sich selber sehr oft dabei erwischt die Handlungen einfach so abzunicken. Das ist schon allein deshalb erstaunlich, da der Film nicht gerade zimperlich im Umgang mit Gewalt ist gegen die Jugendlichen ist. Er ist was das anbelangt teilweise sehr reaktionär und pfeift auf politische Korrektheit, aber vielleicht ist es gerade das, was dem Film dieses gewisse Extra an Kalkül verleiht.

    Ein Film lebt nicht nur alleine von seinem Schauspiel, sondern auch von seinem Bild. Auch hier kann der Film durchaus überzeugen. Die (ungewohnt) ruhige Kamera fängt wunderbare Bilder ein, die stark zur Atmosphäre von "Harry Brown" beitragen.

    Musikalisch ist der Film auch sehr gut, vor allem da neben einer wunderbaren Score auch normale Musik passend eingesetzt wird. Oftmals sind es Stücke von Plan B (welcher auch eine Rolle im Film spielt), die sich sehr gut in das Gesamtbild einfügen.
    Hier ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=ZK4qgveLlTE

    "Harry Brown" hat mich wirklich sehr überrascht, auch auf Grund seiner Fähigkeit eine solche Empathie mit der Hauptfigur und ihrem Handeln zu entwickeln.
    Auch wenn es hier und da ein paar Kritikpunkte gibt, kann ich den Film sehr empfehlen. Allerdings sollte man ihn nicht auf das reduzieren was er darstellt, vielmehr sollte man das Gesehene reflektieren und darüber nachdenken.
    The Human Centipede (O-Ton, imdb) 8/10
    "The Human Centipede", was habe ich gelacht!
    Zugegeben, der Film ist sorytechnisch nicht gerade sehr einladend, denn die Idee eines menschlichen Tausendfüßlers (und allen Konsequenzen daraus) ist schon speziell.
    Bevor man sich aber nur darüber aufregen und echauffieren könnte, wie gestört man denn sein muss um so etwas zu verfilmen, dem sei gesagt, viele Filme aus diesem Genre sind nicht gerade zimperlich, sei es von der Story her oder rein vom visuellen.

    Über den Film bzw. dessen Story gibt es nicht wirklich viel zu erzählen, da gibt es einen psychisch scheinbar nicht mehr ganz gesunden Doktor der danach strebt einen menschlichen Tausendfüßler zu kreieren, die typischen Opferrollen und so weiter.

    Wirkt der Film auf dem Papier etc. todernst, so wird man spätestens nach den ersten Minuten eines Besseren belehrt. Der Film nimmt sich zu keiner Sekunde ernst, womit die anfängliche Skepsis auch schnell beiseite gelegt wird.
    Natürlich hat er gewisse Momente, die sich allerdings aus der Idee ansich heraus entwickeln, diese überwiegen aber nicht.

    Der Film bietet Trash vom Feinsten. Billige Optik, großartig plumbe Dialoge, klischeebehaftete Rollen (allen voran Dieter Laser, der Mann ist der Brüller), Ekelszenen (Nahrungsaufnahme ...) und vieles mehr, was diesen Film erfreulicher Weise positiv dastehen lässt.

    Allerdings ist der Film wirklich nur etwas für Genrefans, da er doch schon sehr speziell ist. (s.o.)
    Wer dem Genre nicht nahe steht, aber neugierig ist, dem kann ich nur raten: Anschauen und dann ein Urteil bilden!
    Apan (OmeU, imdb) 6,5/10
    "Apan" klang - wie so oft - auf dem Papier (bzw. im Festivalheft) relativ interessant und zu der Zeit kam kein anderer Film den ich mir hätte anschauen wollen. Also entschied ich mich für diesen.

    Der Film erzählt einen – ganz speziellen – Tag aus Kristers Leben. Er wacht eines morgens im Bad mit blutbefleckter Kleidung auf und kann sich nicht erinnern was passiert ist. Ohne großartig darüber nachzudenken geht er seinem gewohnten Alltag nach, schafft dies allerdings nicht, da er sich mit der Zeit daran erinnert was passiert ist. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

    Das Ungewöhnlichste an dem Film ist die Kameraarbeit. Es wird konsequent versucht den Film so darzustellen, als ob der Zuschauer der Protagonist selbst wäre. Dies wird u.a. durch die Perspektive erreicht, denn die Kamera befindet sich entweder direkt hinter Krister oder direkt neben ihm (Seitenprofil). Es gibt natürlich auch Szenen wo dies nicht ganz zu tragen kommt, aber diese halten sich in Grenzen. Die dadurch entstehenden Bilder sind einfach, aber erzielen ihre Wirkung.

    Musik/Score kommt, wenn überhaupt, nur spärlich zum Einsatz, überzeugt dann aber durch sehr klare und einfache Klänge.

    Über die schauspielerische Leistung kann man im Grunde nicht viel schreiben, beschränkt sich der Film doch wie schon erwähnt nur auf eine Person. Alle anderen Personen sind höchstens kleinere Nebenrollen.
    Auch wenn das Schauspiel eher ruhig ist, so merkt man doch die Angst, die Ungewissheit und den persönlichen Kampf den Krister mit sich führt. Alles wirkt sehr natürlich.

    Auch wenn der Film eher unkonventionell ist, so konnte er mich dennoch nicht ganz überzeugen. Die Idee den Film aus Sicht des Protagonisten (anhand der Kameraperspektive) zu erzählen ist neu und gewagt, funktioniert aber nicht sonderlich gut. Hier spielt auch der Film an sich eine Rolle, der in der Grundstimmung schon sehr ruhig ist. Dies wird durch die Kameraarbeit noch zusätzlich verstärkt, was einen eher negativen Effekt hat.
    Djinns (OmeU, imdb) 6/10
    Im Anschluß an "Apan" kam "Djinns", ein weiterer französischer Film, bei dem ich mir erhofft hatte, dass er die bis dato gesteckten Erwartungen (alle bisherigen franz. Filme war durchweg gut) erfüllen könnte, las er sich doch – wiedermal – sehr gut im Begleitheft. Aber ich sollte eines besseren belehrt werden.

    In dem Film geht es um ein Legionärskommando im Jahr 1961 (zur Zeit des Algerienkrieges), welches auf der Suche nach einem abgestürzten Flugzeug und dessen Besatzung ist.
    In der Wüste müssen sie allerdings feststellen, dass sie nicht alleine sind und flüchten sich in ein Wüstendorf um dort auszuharren. Allerdings sind sie auch dort vor dem scheinbar übermächtigen Gegner nicht sicher.

    "Djinns" war von allen franz. Filmen die ich auf dem FFF gesehen habe der Schlechteste, da er an vielen Stellen einfach nicht überzeugen konnte. Was eigentlich schade ist, da man aus dem Stoff bestimmt hätte mehr machen können.

    Bei Action/Fantasy sollte man von der Story natürlich nicht all zuviel verlangen, aber ein wenig Plausibilität und weniger Abstrusitäten hätte dem Ganzen sicherlich kein Abbruch getan.
    Auch bei den Dialogen hat man sich ab und an nicht wirklich Mühe gegeben.
    Zu Gute halten muss man den Machern aber, dass sie ein relativ unverbrauchtes Szenario gewählt haben. Schade nur, dass sie es nicht auch entsprechend eingesetzt haben.

    Neben der schwachen Story verhielt sich auch der Rest eher auf mittelmäßigem Niveau. Weder Kamera, Effekte oder die Action bestach durch das gewisse Extra, was man bei einem gekonnten Handwerk durchaus spüren kann.
    Ein Beispiel wäre die Choreografie, für diese war Cyril Raffaelli zuständig. In den beiden "Banlieue 13"-Filmen war er auch für die Choreografie zuständig und hat gezeigt wie es funktionieren kann. Aber in "Djinns" hat man vergeblich auf Höhepunkte gewartet.

    Genauso wie Kamere, Effekte, etc. bewegte sich auch die Schauspielerei auf einem mittelmäßigem Niveau. Die Figuren wirken alle hölzern und geben dem Zuschauer nie das Gefühl in irgendeiner Art und Weise verbunden zu sein. Dies wirkt sich leider eher negativ auf das gesamte Filmerlebnis aus.

    Wirklich überrascht war ich dann aber doch von der sehr guten musikalischen Untermalung, die so ein wenig gutmachen konnte, auch wenn sie nicht den Film an sich rettet.

    Wie schon erwähnt, war "Djinns" der schlechteste franz. Vertreter auf dem FFF und ist auch nicht wirklich zu empfehlen. Es sei denn man ist wirklich ein hartgesottener Fan des franz. Films, dann kann man ihn sich sehr wohl anschauen, allerdings nur um zu sehen wie man viele Dinge besser machen könnte.
    Metropia (O-Ton, imdb) 8,5/10
    An diesem Abend musste ich mich zwischen "Metropia" und "The Experiment" entscheiden, was allerdings sehr leicht war. "The Experiment" ist nur ein Remake bzw. eine Neuverfilmung des bekannten Stoffes der auch schon zu "Das Experiment" mit Moritz Bleibtreu geführt hat. Sicherlich wäre dieser neue Film auch interessant gewesen, aber den Stoff kenne ich schon und die Impression des deutschen Filmes wollte ich mir nicht kaputt machen. Daraufhin habe ich mich dann für den doch interessanteren "Metropia" entschieden. Was – wie sich herausstellte – eine gute Entscheidung war.

    Wir schreiben das Jahr 2024, Olvorräte sind aufgebraucht und der Autoverkehr ist zum Erliegen gekommen. Die Städte des europäischen Kontinents sind alle durch ein riesiges U-Bahn-Netz miteinander verbunden. In dieser Zukunft lebt Roger, der einem monotonen Job in einem Callcenter nachgeht. Da er der monströsen U-Bahn nicht traut, fährt er lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit.
    Eines Tages allerdings ist er gewzwungen die U-Bahn zu nehmen und nichts ist mehr wie es scheint.

    "Metropia" bietet somit alles was eine gute Dystopie ausmacht, hier ein wenig "1984", da ein wenig "Brave New World" und gewürzt mit "Fahrenheit 451".

    Hervor sticht bei dem Film vor allem sein ungewöhnlicher Animationsstil, wurden die Bilder doch per Adobe After Effects aus bis zu 80 Bildschichten zum Leben erweckt.
    Visuell ist er das Aufregendste was man bisher zu sehen bekommen hat, treffen diese Visionen doch genau die Stimmung der Story.

    Da der Film komplett animiert wurde, beschränkt sich die "Schauspielerei" ausschließlich auf die Synchronisation der Figuren. Hierfür wurden größtenteils unbekannte Schauspieler hergenommen, aber auch Größen wie Juliette Lewis, Udo Kier, Vincent Gallo oder Alexander Skarsgard.
    Hin und wieder gibt es aber Anflüge von Monotonie wodurch die Szenen und Gespräche ein wenig zäh und lustlos wirken, was sich natürlich auch auf den Rest des Filmes ausschlägt. Es ist aber zu verschmerzen.

    Dank seinem ungewöhnlichen Animationsstil und seiner dystopischen Grundstimmung hat mich der Film trotz stellenweise fehlender Dynamik sehr gut unterhalten. Für solche Themen bin ich ja immer zu haben.
    Dossier K (OmdU, imdb) 7,5/10
    Dieses Jahr liefen generell viele genre-untypische Filme auf dem FFF. Thriller und Krimis waren sehr beliebt. "Dossier K" gehört auch mit dazu.

    In "Dossier K" geht es um einen Mord, der verstrickter nicht sein kann, entpuppt er sich doch als Konsequenz einer tiefen Fehde. Dass der Mord nicht ungesühnt bleibt steht für Nazim Tahir außer Frage, sind doch Ehre und Familie zwei wesentliche Pfeiler des Kanun, ein Kodex der in Albanien seit Jahrhunderten das Zusammenleben regelt, aber auch blutige Fehden nach sich zieht.
    Allerdings geraten die ermittelnden Kommissare dabei in die Schußlinie der albanischen Mafia und derer die auf Rache sind. Dass das Ganze eine spezielle Vergangenheit hat, bemerken sie allerdings viel zu spät.

    Auch wenn er mit einer Lauflänge von 120 Minuten die richtige Länge hat, so hatte ich stellenweise das Gefühl, dass er an Dynamik verliert. Woran das genau lag, kann ich allerdings nicht sagen.

    "Dossier K" bietet alles was einen sehr guten Krimi ausmacht. Er hat eine ordentlich ausgearbeitete Story mit guten Wendungen, ein sehr interessantes Thema (den Kanun gibt es wirklich und wird auch heute genutzt) und sauber ausgeführtes Handwerk.
    Natürlich gibt es Thriller/Krimis die noch einen deut besser sind als dieser, aber empfehlenswert ist er dennoch, wenn man solche Filme gerne schaut.
    Solomon Kane (O-Ton, imdb) 6/10
    "Solomon Kane" ist so ein Film, bei dem man im Nachhinein feststellt, dass die verwendete Vorlage reichlich Potential bietet und die Umsetzung dieser doch nicht so gut gelungen ist wie man vielleicht während des Films gedacht hat ... den man wusste noch nichts von dieser.

    Schon die Kritiken die ich im Vorfeld gelesen habe, klangen relativ nüchtern und sie sollten sich – für mich jedenfalls – soweit auch bestätigen.

    In "Solomon Kane" dreht sich alles um die titelgebende Figur des Solomon Kane, ein verruchter Abenteurer, Schatzjäger und Söldner im 17. Jahrhundert, der für seine gewissenlosen Taten dem Teufel höchstpersönlich gegenüber steht. Dieser verspricht ihm das ewige Feuer.
    Kane schwört daraufhin der Gewalt ab und wird zum Einsiedler in einem Mönchskloster.
    Als er aus diesem verbannt wird, trifft er auf eine strenggläubige Wandersfamilie und schließt sich ihnen an. Als diese gefangen und getötet werden, steht Kane vor einer schweren Wahl ...

    Das was mit der doch sehr pathetischen Story dargestellt wird ist, wenn man sich mal kurz mit Kane als Literaturfigur befasst, nur ein Bruchteil dessen was man hätte machen können. Auch wirkt das Ganze zu sehr nach christlicher "Glaubenskiste", was in dem eigentlich sehr mystischen Film arg deplaziert ist.

    Die einzelnen Figuren im Film werden mit dem gleichen Pathos gespielt und die Schauspieler schmeißen sich mit einer Verve in die klischeebehafteten Rollen, dass man sich fragt, warum sie dies eigentlich machen bzw. ob sie es nicht anders können.

    Beim Handwerk leistet sich der Film ebenfalls Patzer die nicht hätten sein müssen. Große Szenenwirkung erzielt er nicht, dafür ist die Kameraarbeit nicht gut genug. Bei den Effekten verhält es sich genauso, sind sie größtenteils doch eher einfach gehalten, was leider optisch negativ auffällt.
    Ob das nun am Budget lag oder nicht sei einfach mal dahingestellt.

    Allerdings schafft er es dann doch in einigen wenigen Punkten zu überzeugen, so bietet er wunderbare Action und sauber komponierte und eingesetzte Musik.

    Wie am Anfang schon erwähnt hätte "Solomon Kane" mehr sein können als das, was einem hier dargeboten wird. Auch wenn er mit ordentlicher Action dienen und dadurch unterhalten kann, so trüben viele andere Punkte das Gesamtbild.
    Für einen Film zweiter Wahl (DVD-Abend etc.) sicherlich nicht schlecht, aber es gibt durchaus bessere Vertreter dieses Genres.
    Rubber (O-Ton, imdb) 9/10
    Wenn man sich den Text zu diesem Film durchliest, denkt man sich nur "Bitte was?". Und das trifft es auch ganz gut. Darüber hinaus wird der Film und sein Sinn schon am Anfang in einer sehr skurillen aber sehr gut inszenierten und direkt ans Publikum gerichteten Szene erklärt: No reason!

    In "Rubber" verfolgt der Zuschauer wie ein Reifen(!) ein Eigenleben entwickelt und fortan seines Weges zieht. Das Erste was dieser Reifen entdeckt ist seine Fähigkeit zu Töten und diese nutzt er im Verlauf des Films oft.
    Wir erleben wie er sich verliebt, wie er ist, wie er trinkt ... das Leben eines Reifens eben.
    Allerdings ist das Leben des Reifens nicht alles was in dem Film gezeigt wird. Es gibt noch einen anderen Handlungsstrang der den Film am "Leben hält", darauf soll aber nicht näher eingegangen werden, ist er doch mehr oder weniger essentiell.

    Zugegeben, wenn man sich die Story so anschaut, fragt man sich schon ob der Drehbuchautor nicht auf Drogen oder ähnlichen Stoffen war. Ein normaler (nüchterner) Mensch kommt auf solche Ideen wahrscheinlich garnicht. Aber eben aus diesem abstrusen Konstrukt entsteht ein einzigartiger Humor und eine einzigartige Atmosphäre, die ich bisher noch nicht erlebt habe.

    Handwerklich ist der Film erstklassig. Wurde doch mit nur einem kleinen Budget (500.000$ wenn man den Informationen glauben darf) wirklich sehr gute Arbeit geleistet, denn dieses Budget merkt man ihm an keiner Stelle des Films an.
    Die Kamera konzentriert sich immer auf das Wesentliche, je nach Szene mal mit mehr oder weniger künstlerischen Kniffen. So entstehen immer die richtigen Bilder und die richtigen Emotionen.
    Wirklich gelungen ist allerdings das Eigenleben des Reifens. Dies ist derart ausgeklügelt (oder einfach) realisiert worden, dass man wirklich meinen könnte, der Reifen lebt.
    Auch die Musik kommt aus erster Hand bzw. wurde durch Bekannte des Regisseurs beigesteuert, womit sich sicherlich auch Geld sparen ließ. Jedenfalls passt sich die Musik (meist elektronisch) sehr gut in den Film. Klassische Filmmusik wäre hier wirklich Fehl am Platz.

    Bei der Cast hat man sich vor allem auf unbekannte Gesichter verlassen, spielen Menschen in dem Film doch eher eine unbedeutendere Rolle.
    Trotzdem geben sie sich keine Blöße und liefern durchweg eine überzeugende Leistung. Auch wenn menschliche Darsteller eher weniger im Vordergrund stehen, hätte eine schlechtere Leistung doch einiges der Atmosphäre zerstört.

    Interessanter Fakt, Regisseur und Autor Quentin Dupieux ist kein Geringerer als Mr. Oizo, eine Größe in der Electronica aus Frankreich.
    Seine Lieder waren schon immer sehr speziell und ließen bzw. lassen sich nicht wirklich in ein bestimmtes Genre stecken.
    So ist es nicht verwunderlich, dass das auch bei "Rubber" der Fall ist.
    Auch ist "Rubber" nicht sein erster Film, sondern der Dritte. (die anderen beiden habe ich noch nicht gesehen)

    "Rubber" bietet 85 Minuten voller Nonsens und sehr gute Unterhaltung, für den geneigten Zuschauer. Und das ist und wird auch sein größtes Problem sein/werden, denn für viele ist das dann doch zuviel des Guten.
    Nichtsdestotrotz sollten Genrefans sich diesen Film anschauen, da er doch sehr außergewöhnlich ist und aus der breiten Masse heraussticht.
    Piranha 3D (O-Ton, imdb) 7/10
    Nach "Rubber" war es dann auch endlich soweit und das "Fish Special Screening" konnte endlich beginnen.

    Wirklich viel darf man sich von "Piranha 3D" nicht versprechen, er bietet eine dünne Story, flache Dialoge und schnöde Witze. Geschenkt, einen Scorsese oder Coppola habe ich auch nicht erwartet.
    Daneben kann er aber mit hübschen Bildern, hübschen Schauspielern, viel Brüsten und echt fiesen Goreszenen aufwarten und seien wir mal ehrlich, genau das ist es doch was man sehen will.

    Allerdings hätte sich Aja nicht soviel Zeit lassen sollen um die Story zu erzählen, denn bis es endlich losgeht vergeht rund die Hälfte des Films. Auch wird zu sehr das Augenmerk auf die nackten (Ober-)Körper gelegt, was bei einem Spring Break sicherlich nicht fehlen darf, aber in einem Funsplatter wohl eher falsch ist. Diese Problematik gab es z.B. auch schon bei Hostel.
    Wenn dann sollte der Fokus wirklich auf einer Sache liegen!
    Geht dann das Piranhamassaker aber erst einmal los, fährt Aja wirklich alles auf was man FX-technisch machen kann ... und genau das ist die Stärke des Films. Auch wenn die Gewaltdarstellungen genretypisch sehr drastisch sind, so werden sie immer mit einem zwinkernden Auge dargestellt. Ernst sucht man hier vergebens.

    Ein paar wirklich gute Momente hatte aber auch dieser Film, das waren z.B. der Auftritt von Christopher – 1.2 Gigawatt – Lloyd oder die bitterböse Jaws-Referenz (mit Richard Dreyfuss) am Anfang des Films.

    Problematisch an dem titelgebenden 3D ist, dass es mal wieder nur eine schnöde Konvertierung ist und man als Zuschauer mit den entsprechenden "Fehlern" (Schlieren, nachziehende und/oder doppelte Bilder, etc.) zu kämpfen hat.
    Entweder man lässt es bleiben oder filmt gleich mit dem richtigen Kamerasystem. Aja kann da noch soviel Arbeit in eine Konvertierung stecken und davon erzählen, besser wird es dadurch auch nicht.

    "Piranha 3D" ist bei weitem nicht so gut wie "The Hills Have Eyes" oder "Haute Tension", aber er unterhält zumindest sehr gut. Und nichts anderes habe ich erwartet.
     
    #2 mitcharts, 31. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2010
  3. mersa
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    Auf Piranha 3D freu ich mich auch schon. Aber den schau ich mir im Oktober dann "regulär" im Kino an.
     
  4. mitcharts
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    Was soll dieses "regulär" bedeuten? :p
     
  5. mersa
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    Im normalen Kinoprogramm, außerhalb des FFF. :)
     
  6. mitcharts
    mitcharts Wandelnde HDD
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    Kannste, da der Film eh nur als Fish Special Screening hier in München (als letzter von drei Terminen) läuft.

    Na ja, viel Spaß beim Warten auf den Oktober ... hehe. :D

    --------------------

    La meute (OmdU, imdb) 7/10

    Für einen Eröffnungsfilm wurde "La meute" wirklich gut gewählt, da er die Messlatte für die kommenden Filme nicht zu hoch ansetzt und er ein leichter Einstieg für das Festival war.

    Er erfindet das Rad nicht neu was Story angeht. Eine junge Frau fährt mit ihrem Auto durch die Gegend, nimmt einen Anhalter mit und schon findet sie sich im Nirgendwo in einem Kampf ums Überleben wieder.
    So ausgelutscht dass nun klingen mag ist es aber dann doch nicht, da der Film sich die meiste Zeit selber nicht ganz ernst nimmt und er weniger von dem Grusel oder der Gewalt (die sich gekonnt zurückhält und nie aufdringlich oder gewollt wirkt) "lebt", sondern von seinem Witz.
    Auch das Ende des Films weiß zu gefallen, da es nicht gerade genretypisch ist.

    Der Film wird aber auch durch die stets sympathischen und skurrilen Charaktere geprägt. Hier geben sich u.a. Frankreichs Underdogs die Klinke und es ist schön zu sehen, dass Urgesteine wie Philippe Nahon noch fidel genug sind um in Filmen mitzuspielen.

    Sounddesign war passend und nicht aufdringlich, die Special Effects waren für diese kleine Produktion wirklich gut, viel mehr gibt es nicht wirklich zu erzählen.

    Es ist kein Film den man unbedingt im Kino sehen muss, aber für einen netten Themen-DVD-Abend sollte man ihn sich schon vormerken.
     
  7. mitcharts
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    Hier die Filme vom 2. Tag (01.09.):

    Shank (O-Ton, imdb) 6/10

    "Shank" dreht sich um die Gang "The Paper Chasers" in einem fiktiven London im Jahr 2015, welches durch den Einbruch der Wirtschaft von Banden und Kriminialität beherrscht wird.

    Die Story gewinnt definitiv keinen Preis - kaum vorhanden, keine wirkliche Charakterentwicklung (der coolste Typ der Gang ist Craze), etc. -, gibt es doch eindeutig besser Filme die das Leben von Gangs erzählen.
    Viel mehr lebt der Film durch seine Inszenierung, sprich Optik, Sound, Kamera und dergleichen.
    Die Vision der heruntergekommen Stadtteile des fiktiven Londons sind wirklich gut getroffen, liegt diese "Zukunft" doch nicht in allzuweiter Ferne.
    Getragen wird der Film von einem richtig gutem und drückendem Mix aus TripHop, Drum'n'Bass, Dub etc.

    So sehr ich auch ein Verfechter des O-Tons bin, aber sobald britisches Englisch - und vor allem Slang wie in diesem Film - auf "die Spitze getrieben" wird, wünsche ich mir entsprechende Untertitel. Ich hab zum Teil vieles nur sehr schwer verstehen können.
    Allerdings muss man auch dazu sagen, dass der Film dadurch an Authentizität gewonnen hat.

    Alles in allem war es doch recht spaßig den Film zusehen, allerdings fehlte es ihm an vielen Stellen an Substanz um ihn zu etwas besonderem zumachen.

    --------------------

    Centurion (O-Ton, imdb) 6,5/10

    "Centurion" spielt im 11. Jahrhundert und handelt von der Besetzung Englands durch das Römische Imperium.
    Der (wie so oft übermächtige) Feind in diesem Film ist das Volk der Pict (fiktiv oder nicht, hab ich nicht herausfinden können), die sich gegen die Belagerung auflehnen.
    Daraus wird eine Geschichte gestrickt, die die Überlebenden eines großen Angriffs verfolgen auf ihrem Weg zum großen römischen Wall.

    Man darf von dieser Geschichte nicht zu viel verlangen, dann funktioniert es auch.

    Schauwerte bietet der Film einige, da er in Teilen Englands und Schottlands gedreht wurde, was zum Teil für wirklich gute Aufnahmen sorgt.
    Daneben dominiert auch die Grundstimmung durch ein teils düsteres Bild.
    Und bezügl. Schauwerten kommt auch die Gewalt nicht zu kurz, welche allerdings doch etwas hätte mehr sein können. (;)) Denn über weite Strecken verliert sich der Film in seinen Dialogen.

    Michael Fassbender spielt hier die Hauptrolle des Quintus Dias, nicht sonderlich herausragend aber ansprechend für diese Art Film.
    Olga Kurylenko kann sich hier endlich mal austoben, ohne auch nur ein Wort sprechen zu müssen. Dadurch wird ihr Charakter zwar etwas flach, aber mehr brauch es auch nicht. Man kann die Rolle zu einem gewissen Grad mit der von Keira Knightley (Guinevere) vergleichen.
    Der Rest der Cast liefert ihren Teil dazu bei, dass der Film nicht in die Belanglosigkeit abrutscht.

    Sound und Musik sind passend und nicht sonderlich störend, fallen aber auch nie sonderlich positiv auf oder stechen hervor.

    Der Film ist kein Meilenstein des Genres, aber doch sehenswert. Auf DVD sollte man ihn sich auf jedenfall anschauen wenn man dieser Art von Film nicht abgeneigt ist.

    --------------------

    Hatchet 2 (O-Ton, imdb) 9,5/10

    "Hatchet II" ist der direkte Nachfolger von "Hatchet" und das hat einen guten Grund, setzt er doch genau da an, wo der erste Teil aufgehört hat.
    Und ganz in der Tradition des ersten Teils geht es auch in "Hatchet II" mit dem Töten weiter und zwar so wie man es von altbekannten Slashergrößen gewohnt ist.

    Es ist einfach erfrischend einen wirklich guten traditionellen Slasher zu sehen und keinen weiteren Torture-Porn-Streifen oder irgendein dämliches Remake, die sich viel zu ernst nehmen.

    Da der Film erst vor ein paar Wochen oder Monaten fertig wurde, wurde auf dem Fantasy Filmfest noch keine "endgültige fertige" Version gezeigt, das Soundmixing ist laut Adam Green - der den Film im Übrigen persönlich vorgestellt hat in München - noch nicht ganz fertig.
    Zudem gibt es für Deutschland auch noch keine Veröffentlichungsdatum, allerdings gibt es schon einen Verleih.

    Wie eingangs schon erwähnt führt der Film die Story des ersten Teils fort (man muss "Hatchet" also gesehen haben) und ... mehr kann ich nicht erzählen, sonst verderb ich euch noch den ganzen Spaß.
    Nur soviel, er steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Story selber ist wie bei vielen Slashern nur hübsches Beiwerk, aber dafür doch grundsolide.

    Da er der alten Tradition treu bleibt, gibt es auch wunderbare und handgemachte Special Effects! CGI sucht man vergebens. (Obwohl ich bei einer einzigen Sache doch etwas stutzig war ob da nicht doch ein klein wenig getrickst wurde ...)
    Hier spritzt noch echtes Kunstblut, es werden richtige Körperattrappen auseinandergenommen, zerhackt, zersägt und was weiß ich nicht noch alles.

    Auch wenn der Hauptaugenmerk dabei auf dem möglichst brutalen Töten der Protagonisten ausgelegt ist, so nimmt sich der Film keine Sekunde selber ernst. Was woll das wichtigste dabei ist.

    Wie Teil 1 ist "Hatchet II" für mich eine Offenbarung für das Slashergenre, macht es doch einen Heidenspaß dabei zuzusehen wie irgendwelche Rednecks nacheinander das Zeitliche segnen.



    Bitte entschuldigt die Verspätung der Rezensionen, aber es ist doch ziemlich zeitraubend wenn man den ganzen Tag unterwegs ist um sich Filme in verschiedenen Kinos anzuschauen! ^^
    (ich mach mir aber brav Notizen nach jedem Film ...)
     
    #7 mitcharts, 3. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 3. September 2010
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  8. Shadowchaser
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    Du hast echt viel Zeit fürs Kino. Danke für die Reviews!:great:

    R+
     
    #8 Shadowchaser, 4. September 2010
  9. mitcharts
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    Ich hab aktuell 8 Filme in der "Pipe" die ich noch rezensieren will. ^^
    Nur die Zeit dafür fehlt etwas ...

    Und ich nehm mir die Zeit für's Kino, aktuell hab ich wegen dem Festival Urlaub. :p
     
  10. mersa
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    Mal ne Frage, schaust du dir Love Crime an?
     
  11. mitcharts
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    Bin mir noch nicht ganz sicher ... zeitlich ist das sehr ungünstig mit den Anschlussfilmen.

    Interessieren würde es mich aber, da ich momentan sehr auf die franz. Filme stehe.

    ----------

    The Chameleon (O-Ton, imdb) 6/10

    Viel kann ich über diesen Film nicht schreiben, da mir hierzu nicht wirklich etwas einfällt ...

    Die Story - angeblich nach einer wahren Begebenheit - ist in sich schlüssig und grundsolide (und für eine Verfilmung wirklich guter "Stoff"), nur schafft es der Film nicht diese in einem ordentlichen Tempo zu transportieren. Mit ca. 2 Stunden lief der Film zu lang für meinen Geschmack, da man etliche Einstellungen hätte kürzen können ohne ihnen die Gewichtigkeit zu nehmen.
    Natürlich muss man sich darauf einlassen wie bei jedem Drama, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen.

    Es ist auch so, dass der Film einen mehr oder weniger ahnungslos dastehen lässt. Zumindest ging es mir so, als er vorüber war. Auch wenn das Ende hinreichend erklärt wird. Irgendetwas fehlte um den Film wirklich abzuschließen.

    Das was dem Film an "Pfiff" fehlt kann er aber durch die hervorragende Liste der Schauspieler (Famke Jansen, Ellen Barkin, Emilie de Ravin, Nick Stahl, ...) und deren Leistung sowie durch seine klare Optik, wunderbar ruhige Kameraeinstellungen oder durch die überwiegend ruhige Musik zu einem gewissen Teil wett machen. Gänzlich aus diesem angesprochenen Tief wird er für mich dadurch aber nicht geholt.

    So bleibt unterm Strich ein solides aber wenig berührendes Drama welches viel Potenzial verschenkt.

    ----------

    Black Death (O-Ton, imdb) 7,5/10

    Nach dem etwas schlaffem Einstieg an diesem Tag ging es mit "Black Death" wieder mit ordentlichem Tempo voran.

    Der Film spielt im Mittelalter zur Zeit der Schwarzen Pest und handelt von einer christl.Expedition die auf dem Weg zu einem Dorf ist, welches seither von der Pest nicht berührt worden ist, und sie herausfinden sollen was der genaue Grund dafür ist. Allerdings läuft das alles nicht ganz nach Plan ...

    Nun, für solch ein Setting bin ich immer zu begeistern. Zumal es in "Black Death" auch entsprechend düster umgesetzt wurde.
    Hier stimmt sowohl der Grundton des Films, sowie Kulissen (gedreht wurde in Sachsen-Anhalt), Sound/Musik, Optik etc.

    Da der Film im Mittelalter spielt ist der Film bei der (wenig aber gut) eingesetzten Gewalt sehr roh und schonungslos ohne dabei wirklich in billigem Splatter auszuarten. Es passt einfach sehr gut ins Gesamtbild.

    Die eingangs erwähnte Geschichte funktioniert zwar, verliert sich aber hier und da in Belanglosigkeit, weil zu sehr ein Augenmerk darauf gelegt wurde in dem Film das für und wieder des Christentums der damaligen Zeit zu "diskutieren" und eine Persönlichkeitstudie zu liefern. Dies führte stellenweise dazu, dass zu pathetische Reden geschwungen wurden, die nicht hätten sein müssen. In der heutigen Zeit weiß man wie es um die Gläubig- und Einfältigkeit der Menschen in dieser Zeit bestellt war.

    Die schauspielerische Leistung steht bei diesem Film wahrlich nicht im Vordergrund. Sie war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.
    Sean Bean ist für diese Art von Rollen einfach gemacht, siehe LotR.
    Bei Eddie Redmayne bin ich mir nicht ganz sicher wie ich ihn einordnen soll, da ich teilweise das Gefühl hatte, er überagiert etwas ... gerade bei Trauer oder ähnlichen Gefühlen wirkte er etwas komisch.
    Der Rest der Cast spulte ihr Rollen gewohnt ab, nix besonderes eben.

    Gespannt bin ich aber auf das kommende Projekt von Christopher Smith welches sich mit der Hexenjagd befassen wird.
     
    #11 mitcharts, 4. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 4. September 2010
  12. mersa
    mersa Profi-Schrauber
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    Ok, danke. Der würd mich nämlich auch interessieren ehrlich gesagt. Hab grad gesehen dass der hier schon letzte Woche auf dem FFF lief.
     
  13. mitcharts
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    Ich muss mal schauen, ob ich das irgendwie hinbekomme ... der Film läuft erst am Montag.

    Und hiermal ein kleines Bild:

    [​IMG]

    Was erkennt man? Notizbuch (Spoiler für kommende Rezensionen, hehe), Tagesplaner, Dauerkarte und das Programmheft sowie meinen Perso und andere Dinge auf dem Schreibtisch.
    (das Bild wurde mit 'ner Handykamera gemacht, keinen Kommentar dazu *g*)
     
  14. mitcharts
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    Monsters (O-Ton, imdb) 9/10

    "Monsters" ist für mich neben "Hatchet 2" ein weiteres Highlight auf dem diesjährigen Filmfest gewesen.
    (Kinostart in DE ist der 16. Dezember)

    In "Monsters" geht es im Groben darum, dass zwei Amerikaner von Mexiko nach Amerika wollen und durch die "Infected Zone" müssen.

    Der offizielle Text zum Film:
    Der Plot ist einfach, aber funktioniert

    Ins Detail kann ich bei diesem Film eigentlich nicht gehen, da ich sonst den ganzen Film spoilern würde. Aber zur Not müssen halt Spoiler-Tags genutzt werden ... ^^

    Bei diesem Film muss man sich immer vor Augen halten, dass er ausschließlich mit einem Budget von 15.000$ und einer Crew, die nur aus den beiden Schauspielern, Gareth Edwards (Regisseur) und ein paar anderen Leuten bestand, gedreht wurde.
    Es ist ähnlich wie bei "Paranormal Activity" ...
    Wer sich eine kleine Featurette dazu anschauen will: http://www.reserveresult.com/2010/06/gareth-edwards-monsters-15000-budget.html (vom Film bzw. der Handlung selbst wird nicht viel verraten)

    Auch wenn das Budget nur 15.000$ betrug, so haben mir an ein paar wenigen Stellen die CGI-Effekte nicht gefallen, da man doch merkte, dass die Objekte nicht echt waren und nur eingefügt wurden. Aber das ist jetzt wirklich meckern auf hohem Niveau, denn insgesamt haben sie wirklich gute Arbeit geleistet.

    Wirklich großartig geworden ist vorallem der Sound und die Musik.
    Die Sounds sind knackig (vorallem die der Monster) und schön voll und die eingesetzte Musik passt zu jeder Minute.

    Eine einzige Sache, und die ist eigentlich eher unerheblich, hat mich gestört und zwar, dass das Ende des Films auch der Einstieg in den Film ist.
    Das mag zwar für entsprechende Filme ein gutes stilistisches Mittel sein, aber hier hat es für mich irgendwie nicht gepasst.
    Aber wie gesagt, dass ist die einzige Sache die mich störte.

    Der Film und dessen Atmosphäre hat mich von der ersten Minute an gepackt, wirkt das gezeigte Szenario doch stets sehr realistisch und plausibel.
    Hier kommen auch die beiden Schauspieler Whitney Able :)love:) und Scoot McNairy ins Spiel, die den ganzen Film durch ihre durchgängig hervorragende Leistung tragen.

    Um es mal mit den Worten eines Users von der imdb auszudrücken:
    "Monsters" ist kein geographischer Reboot von District 9, sondern eher eine Art "Arthaus-Cloverfield" bzw. "Blockbuster-Stalker".

    Er ist nicht das was er zu sein scheint! :)
     
    #14 mitcharts, 5. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 5. September 2010
  15. Chribbel
    Chribbel Natodraht im Kopfkissen
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    Wirst du in "Chatroom" gehen ??

    mich würde mal deine fachliche Kritik zu dem Film interessieren ;)
     
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„Final Fantasy XIV“ erscheint 2024 für die Xbox Series X|S: „Final Fantasy XIV“ erscheint 2024 für die Xbox Series X|S Jetzt haben Square Enix und Microsoft bestätigt, dass der Titel im nächsten Jahr auch für die Xbox Series X|S auf den Markt kommen wird....
User-Neuigkeiten 31. Juli 2023

„Final Fantasy XVI“ im Test: Action statt Rollenspiel

„Final Fantasy XVI“ im Test: Action statt Rollenspiel: „Final Fantasy XVI“ im Test: Action statt Rollenspiel Tatsächlich handelt es sich hier aber mehr um ein Actionspiel im Stil von „Devil May Cry“ als um ein Rollenspiel. Dieses Experiment des...
User-Neuigkeiten 24. Juni 2023

„Final Fantasy XVI“: Ab sofort ist eine Demo verfügbar

„Final Fantasy XVI“: Ab sofort ist eine Demo verfügbar: „Final Fantasy XVI“: Ab sofort ist eine Demo verfügbar Juni 2023. Der neue Titel von Square Enix setzt andere Schwerpunkte und geht schon sehr in die Action-Ecke, wenn man sich bisherige Videos...
User-Neuigkeiten 12. Juni 2023

„Final Fantasy VII Remake: Rebirth“ erscheint erst Anfang 2024

„Final Fantasy VII Remake: Rebirth“ erscheint erst Anfang 2024: „Final Fantasy VII Remake: Rebirth“ erscheint erst Anfang 2024 Doch Spieler sind es mittlerweile gewohnt, auf die ersten, vagen Release-Zeiträume meist noch ein paar Monate raufzurechnen. Das ist...
User-Neuigkeiten 9. Juni 2023

„Final Fantasy XVI“: Das ist das neue Gameplay von der State of Play

„Final Fantasy XVI“: Das ist das neue Gameplay von der State of Play: „Final Fantasy XVI“: Das ist das neue Gameplay von der State of Play Im Rahmen des digitalen Events hat man sich gemeinsam mit dem Publisher Square Enix auf das kommende „Final Fantasy XVI“...
User-Neuigkeiten 14. April 2023
24. Fantasy Filmfest - Fear Good Movies solved
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